In Silbertal liegen eng beieinander
Gemeindehaus, Hotel, Friedhof, Einkaufszentrum, Spielplatz,
Feuerwehr, Fußballplatz, Vereinsheim, Kirche, Hund, Katze, Maus und die
Ill (reißender
Fluss). Das lässt bei der Pasta-Party am Vorabend eine heimelige
Atmosphäre aufkommen. Käse-Toni aus Schruns erzählt Heimatgeschichten:
Früher gab es ein Silberbergwerk im Tal, daher erhielt das Tal seinen
schönen Namen. Zahlreiche Wolpertinger stibitzen jedoch den letzten Rest
an Silbertalern und kauften sich davon den kompletten Bierbestand des
ganzen Tales, sowie alle Vorkaufsrechte jeglichen Bieres für alle
Zeiten. Sie leben damit versteckt, verdeckt und glücklich mit den
Biervorräten für alle Zeit im Tal. Versucht ihnen jemand ein Bier
abzuluchsen, pieksen sie den Angreifer heimlich ins Bein, so das dieser
für eine Stunde bewegungslos ist.
Wir bauen abends unser Zelt unter dem Vordach des
Fußball-Vereinsheims 100m vom Start auf. Es gießt aus Kübeln. OK, der
Regen wird kurzer Hand für morgen früh abbestellt. Und tatsächlich 15min
vor allen Starts spitzt sogar die Sonne durch dieses herrliche Dörflein.
Am Start treffe ich Laufreporter Anton. Er will heute nach St. Anton
laufen. Elke aus Westfalen ist da, Linda und Thomas aus dem Hessenland,
Monika ist sogar aus Kopenhagen angereist. Zunächst starten unglaublich viele T33-Trail-Läufer und -Walker. Hier
könnten sich tatsächlich alle Familienmitglieder glücklich laufen, hat
man doch 8 Stunden Zeit für die Strecke. Freudestrahlende
Kindergesichter umgarnen den Straßenrand. Kein Wunder hier gibt’s auch
gleich noch einen Kindertrail.
Der Marathon startet um 8.30 Uhr am Feuerwehrhaus. Alle laufen erst
mal Richtung Schruns auf Asphalt, drehen eine Runde und kommen nach
Silbertal ans Feuerwehrhaus zurück. Die nächsten 18 km bergauf
werden wie im Flug erklommen. Es geht vorbei an Wasserfällen, der
Ill und am Kanzler Hüsle. Kühe und Braunvieh kreuzen den Weg, Pferde und
Esel. Kuhglocken, saftiges Grün und alle 5 km Verpflegungsstellen. Ich
möchte Anton auf ein Bier einladen, jedoch vergaß ich: Die Wolpertinger
haben ja den ganzen Bierbestand geraubt... Schon wird mir ein
zuckersüßes Getränk angeboten das Flügel verleihen soll.
Auf Bergpfaden angelangt, erreichen wir mit 1.945 m den höchsten Punkt
der Strecke. Trab durch hochalpines Hochmoor, wo so mancher Fuß
stecken bleibt. Die Strecke ist so wunderschön, man kommt aus dem
Staunen nicht mehr heraus. Und danach über liebliche Wiesen und
Wurzelpfade den Berg wieder hinunter nach St.
Anton.
8km vor dem Ziel erschlaffen die Männer, einer liegt erschöpft am
Boden. Ich tröste und sage ihm,
dass er sich in 1 Stunde wieder bewegen kann. Viele
der anderen werden immer langsamer: Die Konsequenzen des Bierentzuges
machen sich scheinbar überall beim alemannischen
Männervolk bemerkbar.
Monika aus Kopenhagen und ich entkommen dieser anstrengenden, vor sich
hin stöhnendem Gruppe, laufen glücklich und gemeinsam an die nächste
Verpflegungsstelle, um die armen Sanitäter
vorzuwarnen. Wir beantragen auch gleich ein Notfall-Reanimations-Bier
für den Sanitätskoffer und sehen zu, dass wir schnell Land gewinnen, bevor
dieser Platz von einer Horde jammernder Laufhelden heimgesucht wird.
Grins.
Einteilung und Erfahrung sind gut. Wir laufen
locker den Wurzelpfad hinunter. Jetzt wundert uns gar nichts mehr, die
nächste Horde liegengebliebener motivationsloser Männer hängt am Berg
fest. Ein Lächeln, und brav schließen sie sich uns nun an, diese
ausgelaugten ausgedursteten Wesen. Daher wundert uns nicht, was Mann als erstes im Ziel anfragt: „Wo
gibt's denn das Bier?“
Vorabend Anreisetag
Das fängt ja richtig gut an |
Geschichtenerzähler Käse-Toni aus dem Silbertal |
Lachende Gesichter im Gemeindehaus |
Letzte Reste der
Nudelparty im Silbertal |
Vor dem Start
Unser Schlafplatz |
1 Stunde vor dem Start: Noch viel Regen |
15min vor dem Start: Der Regen hört auf |
5min vorher: Die Sonne kommt sogar etwas heraus |
Start der 33km-Läufer |
Impressionen während
des Laufs
Zunächst 5km Asphalt, und zurück ins Dorf Silbertal |
Nochmals am Start vorbei |
Dann 18km auf Forstwegen hoch |
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Glückliche Kühe mitten im Weg |
Vorbei am Kanzler-Häusle |
Immer vom Wasser begleitet |
Thomas mit Fan |
Hoch ins alpine Moor |
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Über Pferdekoppeln |
Moorwanderung |
Km30 |
Aaanstrengend |
Hoochmoorblumen |
Anton Lautner, auch ein Laufreporter... |
...zeigt uns den Weg nach St.Anton |
Wasserfall-Impression |
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Alpines Gelände |
Fast oben |
Kurz vor dem Ziel
Sonniger Blick nach St.Anton |
Es geht runter nach... |
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...St.Anton |
Monika aus Kopenhagen und ihr tierischer Fan |
Einlauf nach St.Anton |
Zieleinlauf
(Foto: Anton
Lautner) |
Die Medaille gehört uns
(Foto: Anton
Lautner) |
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Nach dem Lauf...
Geschafft |
Auch geschafft |
Jausestation |
Die berühmten Salzkartoffeln |
Siegerehrung in St.Anton |
Sieger-Trophäe |
Mit dem Finisher-Handtuch gleich ins Schwimmbad |
Und mein
Fazit:
* genialer Bergmarathon, auch für Flachlandtiroler
und Trailanfänger (26km Forstwege, 5km Bergpfade, Rest Asphalt)
* T33 eignet sich prima für Familienmitglieder,
Walker, Wanderer
* das ganze Abenteuer-Paket
ist inkl. Schwimmbadeintritt und Finisher-Handtuch
für nur € 57,00
Und... ein Biersponsor wäre für die verdurstende
Männerwelt wünschenswert!
Danke für diesen tollen Lauftag ,
Eure
Bernadette aus der Rhön
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