Mein letzter Wettkampf ist fast 1 Jahr her, den ich aufgeben musste
zwecks Bandscheiben-Problemen. Der nächste Versuch danach, in Freiburg
im Frühjahr 2008, verlief auch negativ, da ich bei km 30 aufhören
musste! Aber nach längerer Abstinenz vom Laufen wollte ich wieder einen
Berglauf wagen. Den LGT Marathon kannte ich ja schon, da ich ihn schon 4
Mal mitgelaufen bin.
Nach Stau in Österreich kam ich erst morgens um 3 Uhr in Bendern an.
Nach kurzem Schlaf in meinem Wohnmobil, holte ich um 7 Uhr ohne großen
Andrang meine Startunterlagen bei Kaffee und Hörnchen ab. Das Wetter
schien auf den ersten Blick ein gutes Laufwetter, aber es war Regen
gemeldet! Ich packte meine Kleidung zusammen und gab sie am LKW ab, der
sie nach Malbun bringt.
Ich setzte mich vor mein Wohnmobil und ließ die wunderschöne Landschaft
auf mich wirken, gönnte mir noch etwas Ruhe vor dem Start. Ich entschied
mich für kurze Laufkleidung, da der Himmel immer mehr aufklarte! Kurz
vor 9 Uhr begab ich mich zum Startgelände, wo es ziemlich gelassen
zuging. Das liebe ich so an diesen Bergläufen: kein Gedränge, kein
Geschiebe. Jeder steht im Startbereich, in sich gekehrt oder hält einen
kleinen Plausch mit seinen Nachbarn. Ich schätze die Zahl der Starter
auf 1.000, inkl. Halbmarathon.
Pünktlich um 9 Uhr der Startschuss auf der Bundesstrasse nach Vaduz! Ich
entscheide mich für einen 5er-Schnitt am Anfang, da es bis Vaduz
ziemlich eben zugeht. Das Feld zieht sich schnell in einen langen
Bandwurm auseinander. Ich laufe in hinteren Drittel mein Tempo. Nach 1
km auf der Strasse biegen wir ab Richtung Schaan, wo wir einen
wunderschönen Ausblick auf die Schweizer Bergwelt haben!
Jörg: in Ruhe und Gelassenheit vor dem Start |
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Es geht über Feldwege durch eine grandiose
Landschaft. Nach 5 km erreichen wir die 1. Verpflegungsstelle, bevor wir
auf der Rheinuferpromenade in Richtung Vaduz laufen. Ich erreiche km 10
in der Innenstadt von Vaduz nach 53 min und bin sehr zufrieden. Ein
wunderschöner Blick aufs Vaduzer Schloss und im Hintergrund die
Liechtensteiner Berge erleichtern das Laufen zunehmend! Noch durch die
Fußgängerzone von Vaduz und von nun an geht’s bergauf. Es ist ja auch
ein Berglauf. Steil zieht sich der Weg hinauf zum Schloss mit
wunderschönen Häuschen und Vorgärten. Am Schloss vorbei auf ebenen
Wanderweg steigt die Strasse wieder steil an und nach 1 km geht es links
steil in den Wald. Ein schmaler Bergpfad führt uns im Schatten durch
einen grünen feuchten Wald in die höheren Gefilde der Liechtensteiner
Bergwelt.
Endlich nach langem engen Anstieg erblicke ich wieder etwas Licht nach
diesem dunklen Waldgebiet! Aber die Steigung wird nicht geringer. Dafür
wird man belohnt mit wunderschönen Ausblick auf das Rheintal. Die Sonne
meint es auch gut mit uns Läufern und die Bewohner dieser schönen
Bergdörfer feuern uns genüsslich an. Es geht durch wunderschöne
Alpenlandschaft mit noch faszinierenderen Ausblicken auf die Bergwelt
als zuvor: 15%-Steigung auf die Silumer Passhöhe, wo sich auch die
Halbmarathon-Marke befindet! Dort gibt’s erstmal Verpflegung und einen
weiten Blick runter nach Steg, wo wir die Bundesstrasse nach Malbun
überqueren werden.
1. Verpflegungsstelle |
Burg Liechtenstein |
Ab jetzt geht es aufwärts in die Bergwelt |
um uns herum immer sattes Grün |
Wunderschöne Blicke... |
..auf die Schweizer Berge und Liechtenstein |
Was für eine Welt! |
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Aber erstmal heißt es bergab laufen: auf
unwegsamen Bergpfad runter nach Steg. Man muss vorsichtig laufen um
nicht auszurutschen auf dem aufgeweichten Pfad! Es scheint die Tage
vorher mächtig geregnet zu haben. Doch ich überstehe das Ganze ohne
Sturz und komme gut unten an. Ausgeruht laufe ich an einen wunderschönen
gelegenen Bergsee vorbei und stärke mich an der Verpflegungsstelle
nochmals, denn jetzt kommt noch mal ein heftiges Stück Steigung auf uns
Läufer zu. Wir befinden uns auf 1.400 m Höhe. Und ich denke der höchste
Punkt liegt auf über 1.800 m.
Nach 25 harten km in den Beinen, die noch sehr guter Dinge sind, geht’s
weiter auf einen schönen Feldweg in ein sonnengeschütztes Tal, immer
leicht bergan. Wunderschöne Täler und Gipfel umgarnen uns. Auch einige
vierbeinige Lebewesen die nicht so schnell unterwegs sind schauen uns zu
und bemühen uns.
Nach weiteren 5 durchwachsenen km erreichen wir die nächste
Verpflegungsstation vor dem großen Anstieg beim Sass Fürkli.
Steil und schmal steigt der Weg auf zum höchsten Punkt und verlangt
Kraft und Konzentration auf dem schmalen Bergpfad!
Ich erreiche ihn und von dort an geht’s bergab in Richtung Malbun. In
manchen Kurven hört man schon den Zielsprecher und fühlt sich dem Ziel
sehr nahe. Täuschung. Nur wer den LGT schon mal gelaufen ist weiß, dass
sich der Veranstalter noch ein Highlight aufgehoben hat. Nein keine
Stadionrunde, eine Runde um Malbun: Und leider nicht auf der Höhe von
Malbun, die wir bei km 37 erreicht haben. Nein, noch mal hoch in die
Bergwelt...
Nach kurzer Stärkung im Nahbereich von Malbun geht es erstmal wieder
steil hoch, mit letzten Kräften, die Muskeln hart vom bergab Laufen.
Aber auf dieser letzten 5 km Runde um Malbun wird man reichlich belohnt
mit Aussichten auf den Ort, der malerisch zwischen den Bergen liegt. Ein
Auf und Ab auf schmalen Wegen, in manchen Ecken noch Schnee, ein
Bergbach begleitet uns. Die letzte Steigung, steil und kurvig. Der
Sprecher verkündet die Startnummer der einlaufenden Finisher. Gleich
geschafft, mit diesen Gedanken quält man sich die letzten Meter hoch
bevor es steil bergab ins Dörfle geht!
Endlich erreiche ich das Ortsschild, die ersten Häuser , Hotels,
Pensionen. Ein Spurt auf der Hauptstrasse und ich hab ihn wieder mal
geschafft, den LGT Marathon 2008. In 6:11 Std. überquere ich die
Ziellinie!
Glücklich, happy, ohne Schmerzen hab ich es geschafft! Und ich freue
mich schon auf 2009 beim 10. LGT wieder gesund dabei zu sein.
Jörg im Ziel: es ging gut! |
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Mein Fazit: ein wunderschöner Bergmarathon, gut
organisiert und beschildert. Das einzige was 2008 aufgefallen ist, im
Vergleich zu den vorherigen Jahren: die Verpflegung ließ an manchen
Stellen zu wünschen übrig. Insgesamt aber ein dickes Lob für die
Organisation! Ein gelungener Lauf der sich freuen lässt auf ein
Wiedersehen.
grüezi, Euer Jörg,
ein zufriedener Finisher aus Franken vom "team bittel"
Infos: Liechtenstein-Marathon
Weitere "Team-Bittel" Liechtenstein-Lauf-Berichte: klickt
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