Mein Plan: Versuchen am 4 Std.-Läufer dran zu bleiben.
Es ging sehr eng zu, und das nicht nur auf den ersten 4 Kilometern,
sondern locker bis km 12. Da geht es dann durch Neu-Ulm, über Brücken
und unter Brücken durch, kurvenreich mit häufig wechselnder
Laufrichtung. Immer wieder führt die Strecke entlang Europas
zweitlängstem Fluss, der Donau. Bei km 17 fing es heftig an zu regnen.
Na toll, ich wollte schon immer mal in einem richtigen Landregen laufen.
Diese nasse Dusche dauerte bis km 30. Da kam auch schon das Teufelchen:
"Geh doch mal ein bisschen, die 4 Std.-Marke erreichst du eh nicht
mehr". Wie, was? Gehen? Ja, einfach nur gehen. Das Teufelchen hatte bei
km 32 gewonnen. Ich ging und ich fühlte mich wie ein Weichei. Toll,
jetzt meldete sich auch die Sehne. Alles hatte sich gegen mich
verschworen.
Na, du Looser, wie soll es nun weitergehen? Da raunte mir ein Mann, der
ebenfalls den Anschluss an die 4Std.-Gruppe verloren hatte auf gut
schwäbisch zu: "Esch goat schon no wasch". OK, trabte ich wieder langsam
an. Er hatte Recht. Bevor ich zu frösteln begann, lief ich lieber
langsam weiter, durch das Kloster Wiblingen und weiter. Ab km 37 ein
Stückchen an der Iller entlang, weiter, immer weiter, km 41 und immer
mehr „Geher“ säumten den Weg. Ein junger Mann wollte auch nicht mehr: "6
Minuten noch, nur noch 6 Minuten", sagte ich aufmunternd zu ihm. Er lief
noch mal kurz an, aber ich hatte ihn nicht wirklich überzeugen können.
Abschließend ein gemeiner, kopfsteingepflasterter Anstieg Richtung
Münsterplatz, Kurve, jetzt noch durch eine kleine Ladenpassage, nochmals
eine Kurve, ui, nun mit richtig vielen Zuschauern.
Angekommen, tatsächlich angekommen! Dafür gibt es eine kleine Medaille
und sogar ein wenig Sonnenschein. Übrigens sollte es die komplette
darauf folgende Woche nicht einen Tropfen regnen!
Fazit: Versorgung ausgezeichnet, Strecke – die ersten 25% sehr eng!
Stimmung, vermutlich aufgrund der Niederschläge, ziemlich mager.
Gefühlsmäßig eher eine Veranstaltung, die in die Kategorie
"Landschaftslauf“ einzuordnen ist, was nicht negativ zu werten ist, aber
mental sollte man nicht schwächeln, so wie ich an diesem Sonntag, denn
dann wird es für Einzelkämpfer noch härter.
Eure Heike
Infos: www.einstein-marathon.de
Finisher:
Marathon: 894
21km: 4.746
Meine Fotos
Auch die Jüngsten wurden eingespannt |
Der Ulmer Spatz |
Das Ulmer
Münster, höchster Kirchturm de Welt (162m),
kein Wunder, dass man den nicht komplett auf ein Bild kriegt |
Dichtes Läuferfeld auf den ersten 12km
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Hübsche Gässchen |
Uff, geschafft! |
Wasserscheune mit 2- und 4-Beiner |
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Zille mit Musik |
Zille, ein
flachbodiges Donau-Wasserfahrzeug |
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