Ein Lauf mit Zunehm-Garantie - solange kannst Du gar nicht laufen, dass Du die Kalorien alle verbrennst

Der Silvretta-Ferwall-Marsch ist eine Herausforderung für Wanderer. Und für Läufer nicht minder. Eine Zeitmessung gibt es nicht. Jeder kann starten wann er will, ab 06.00 Uhr. - Es gibt 3 Strecken: Marathon (1.700 Höhenmeter), 35km und 14km.

Zum 45. Mal jährt sich in Galtür dieser Marsch. Unsere Hauswirtin freut sich, dass wir wieder da sind und verspricht im Vergleich zum letzten Jahr Wetterbesserung. 2017 mussten wir nach 7 km trotz 2 Lagen Regenkleidung völlig durchnässt die Segel streichen. Sie gehört seit Jahren zum Orga-Team der Küche und muss daher noch vor uns aufstehen – um 03.00 Uhr nachts. Von ihr erfahren wir, dass der Marsch ursprünglich als Lauf gedacht war. Aber vor 45 Jahren war die Zeit noch nicht reif für „Trail-Läufer“, die hier voll auf ihre Kosten kämen. Heute sind nur noch wenige Läufer am Start – die meisten marschieren.

Ferwall-Bericht 2016 von Andrea

Ferwall-Bericht 2007 von Dieter "Ultrahabicht"

Start ist in Galtür (1.500m) im Paznauntal

Am Vortag: Die Sonne scheint, so könnte es morgen bleiben	Hier die 3 Streckenprofile für den morgigen Tag
Samstagmorgen 06.00 Uhr: Es ist frisch	Es hat zwar die ganze Nacht geregnet. Doch glücklicherweise ist es jetzt trocken. Die Startkarten werden geknipst, auf eine Zeitnahme wird hier verzichtet. An den Kontrollstellen muss nur die Startkarte vorgelegt werden.

Gegen 07.00 Uhr erreichen wir das Zeinisjoch (1842m). Mittlerweile ist es zwar hell, aber leider noch neblig

Frühstück ist angerichtet...

...Brötchen mit oder ohne Speck, Käsewürfel, Trauben und Tee.
Für unterwegs darf man sich Butterkekse, Mannerschnitten, Gummibärchen, Kaugummi oder Milkyway einpacken, damit die 42 km nicht zu lang werden. Mein Tipp: Unbedingt großen Laufrucksack mitnehmen!

Die ersten 6,5 km und 300 HM liegen hinter uns

Über Wiesen geht es weiter aufwärts – wir lassen das Zeinisjoch hinter uns

Leider ist die Sicht weiter trüb – den Silvretta-Stausee kann man nur erahnen. Aber immerhin glänzen die Berggipfel in der Morgensonne

Die Alpe Verbella wird links liegen gelassen...	...es geht weiter aufwärts
Unser nächstes Ziel taucht im Nebel auf...	...die Neue Heilbronner Hütte
14km und 800 HM sind seit dem Start vergangen. Leider ist die Aussicht noch immer nicht gut, so dass uns das herrliche Bergpanorama verwehrt bleibt

Vielleicht hilft ja ein 2. Frühstück?

Wir stapfen weiter durch die Wolken	Ein erster Lichtblick mit Berg
Plötzlich ist es klar genug,...	...um den höchsten Punkt der Strecke zu erkennen

Wir sind oben - Luxus erwartet uns. Hier ganz oben ist eine Verpflegungsstation mit Getränken, Orangen und Zitronen aufgebaut

Am höchsten Punkt der Strecke (2.698m)

Km19: Am Grieskogel mit 2.698m ist fast Halbzeit

Weiter geht's abwärts: Was für ein Blick!

Ein kurzes Stück über Schotter...

…dann auf dem Fahrsträsschen Richtung Friedrichshafener Hütte. Hier lassen wir es einfach rollen und genießen nebenher das Bergpanorama...

...aber nicht lange, dann geht es zurück auf den Bergweg	Die Friedrichshafener Hütte ist in Sicht...
...die wir nach 25 km erreichen. Der Nebel ist weg. Die Sonne brennt unbarmherzig und es ist schwül

Auch hier wartet ein fürstliches Mahl: Vor allem die Gemüsesuppe mit Graupen (obwohl es heiß ist) ist ein Hit

Jetzt geht es steil nach unten. Ohne Zweifel ein Paradies für jeden Trail-Fan...

...Schotter, Wurzeln, kleine und große Steine, alles was unser Herz begehrt	Paznauer Hof in Tschafein. Hier teilt sich die Gold- und Silberstrecke (42km oder 35 km)
Da ab 14.00 Uhr Gewitter vorausgesagt sind, und die Wolken dies auch schon ankündigen, entscheiden wir uns für die Silberstrecke, auf direktem Weg nach Galtür	Nur noch den letzten Hügel Richtung Sportzentrum hinauf…

Im Ziel...

…und wir haben es geschafft !

Wie der Weg der Goldstrecke weitergegangen wäre, könnt Ihr in meinem Bericht aus dem Jahr 2016 nachlesen.
Wir hatten uns richtig entschieden: Kaum hatten wir die Autotüren zu, kam der Regen.

Zusammenfassung:

Wenn es auch als Marsch gilt – auch für Läufer ist er anspruchsvoll. Die fehlende Zeitnahme sollte niemand abhalten, wo doch heute sowieso die meisten mit „High-Tech-Uhren“ selbst die Zeit nehmen. Wir wurden mit unglaublich leckerer Verpflegung bedient, mit tollem Bergpanorama (wenn es nicht gerade neblig war) belohnt. Eine Strecke, die für jeden etwas hat.

Ich war gerne hier – mittlerweile zum 3. Mal. Und ich komme ganz bestimmt wieder!

Liebe Grüße bis zum nächsten Mal

Eure Andrea + Hasi (mit Töchterchen Chantal)

Infos: Silvretta-Ferwall-Marsch
Finisher Marathon (1.400HöM): ca. 60 Zahlen aus 2016
Finisher 35km (1.150 HöM): ca. 40
Finisher 14km (150 HöM): ca. 80

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