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Letzte Änderung: 27.11.2008

Olaf trifft letzte Vorbereitungen für den Start im Begleitfahrzeug

Olaf unterwegs:
beim

Austria Race across Burgenland (Österreich)
30.+31.08.2008



 


 

 (Bericht+Fotos: Olaf Schmalfuß)

 

 

Run across the BURGENLAND:  218 km?
Logisch, irgendwann muss das gelaufen werden!

 

Unser neuer Star am Ultrahimmel, Blondschöpfchen Mareile zieht nicht – ich will sie zum Spartathlon überreden. Aber meinen Alternativvorschlag fürs Burgenland, der hat’s ihr angetan. Nun gut, dann probieren wir das mal aus. Obwohl mir das gar nicht in den Terminplan passt, so kurz vor dem nächsten langen Kanten.

Sissy Baumann (Sportgeschäft Finish Line, Nürnberg) unterstützt uns bei dem Event mit einem Betreuerauto. Mareile hat in einem schwachen Moment Werner als Betreuer engagiert, seit dem Leipziger 100 km-Lauf 2008 auch Ultraläufer, vorher „nur“ mehrfacher Ironman mit Marathonbestzeit deutlich unter 3 h).


Das gesamte Prozedere:

Anreise:

Am Freitag Nachmittag fahren wir los. Von Nürnberg aus 600 km mit dem Pkw, unterwegs den Wegelagerern mit „Pickerl“ oder den im Häuschen an einem Tunnel einen Teil der Ladung abgebend (ja, modernes Europa ist wie Mittelalter), kommen wir abends in Ollerndorf an. In Ollerndorf wohnt Otto, der Chef des Ganzen. Wir bekommen eine Einweisung in die Regeln: „Musst halt 218 km laufen, die Betreuer fahren mit dem Auto, ja und im Ziel ist dann Schluss. Und dann noch das Kleingedruckte.“


Kurz vor Abfahrt

Heilwasser an Bord

Gute Stimmung vor dem Lauf

Am Start

Unser (gesponsortes) Betreuungsfahrzeug, das Werner fährt.

Die Starter

Ablauf:

Anreise am Freitag. Samstag früh 07:00 Uhr geht’s von Ollerndorf nach Kittsee (160 km), dann wird weiter nach Kalch gelaufen. Zielankunft Sonntag früh bis Nachmittag. Individueller Abtransport der geschundenen Kämpfer nach Ollerndorf (50 km). Duschen, baden, essen, trinken, Siegerehrung – und wem die Augen nicht zufallen, der feiert munter in die Nacht hinein.

Ist doch schön:

Zur gleichen Zeit ist Triathlon in Podersdorf (kurz nach unserem Start): 3,8 km Schwimmen im Neusiedler See, 180 km Radfahren und 42 km Laufen. Mein Klassenkamerad Gregor ist dabei. Welcher sportliche Wettkampf die bessere Wahl war, wird er wohl nie erfahren. Ich weiß das natürlich ganz sicher.

Der Lauf:

Alles ist 100%ig ultralauf-like, keine Kompromisse. Unspektakulär, extrem weit, zeitweise extrem hart. Checkpoints sind alle 50 km, da wird unsere Zeit genommen. Verpflegung übernimmt der Betreuer, der nach vereinbarten Entfernungen anhält, die Wunschverpflegung bereithält und sich mit den Läufern freut, dass das Ziel immer näher rückt.

Die ersten 60 km laufen Mareile und ich sehr schnell (57 km deutlich unter 6 Stunden). Dann lasse ich sie alleine weiterziehen. Meine häufigen Gänge hinter einen Busch (mit anschließender Aufholjagd) haben mich fix und alle gemacht. Meine Beine sind wie Beton.

Das wird schon wieder. Das war sowieso nicht mein Tempo, das war viel zu schnell für mich. Irgendwann kommt Werner zurück, versorgt mich und ich packe meinen Laufrucksack. Mareile soll eine gute Zeit laufen, ich komme schon alleine zurecht, denke ich. Es läuft in die Nacht hinein, meine Motivation ist am Nullpunkt angekommen. Da mein Trinken nicht reichen wird, nehme ich letzte Gelegenheiten zum Auftanken in Gaststätten war. Hier lernt man die Landsleute kennen. Tapfer lehne ich Angebote ab: ich werde zum Eierspaß eingeladen, zum Wiener Schnitzel, zum Feiern auf dem Feuerwehrfest (das Getränk nehme ich dankend an). So wurschtele ich mich durch die Nacht und bin sehr froh, dass es bei dem ein oder anderen Betreuerfahrzeug für mich mal was zu beißen gibt, ich habe Angst vor einem sog. "Hungerast" und selbst nichts mehr dabei.


Die Speed-Kings

On the Road

Mareile nachts
 

Zum Frühstück gönne ich mir Kaffee und Spiegelei mit Speck bei erster Gelegenheit in einer Gaststätte. Im Radio berichten Sie gerade von den Verrückten, die von Kittsee nach Kalch laufen. 21 Läufer, ja und ich bin inzwischen Letzter. Meine Motivation ist unter dem Nullpunkt angekommen. Ich weiß nicht woran das liegt. Habe ich zu viele Ultras gemacht dieses Jahr? Sind es die wenigen Autofahrer, die kein Verständnis dafür haben, das wir auf der Straße laufen? Ist es der Frust, dass ich nicht vorwärts gekommen bin? Ich weiß es nicht. Aber zum in den Graben setzen und tot heulen langt’s nicht.

Also geht es, ja läuft es weiter. Ich hatte beschlossen, hier um jeden Preis ins Ziel zu laufen. Und das wird jetzt gemacht. Zeit ist egal, aus, basta. Meine nächsten Ziele liegen in immer kürzerer Entfernung, die nächste Ortschaft, der nächste Baum, die nächste Straßenbegrenzung. Ein gebremster Vorwärtsdrang bestimmt die nächsten Stunden.

So ist das eben, als ambitionierter Amateur in der Ultraszene.

Mareile musste aufgeben, das ist wirklich jammerschade. Franz hält neben mir an. Er weiß genau, was ich brauche und betreut mich. Das ist sehr angenehm. In der Hitze des Tages ist er meine Rettung, letztendlich hat er meine überbeanspruchte Psyche wieder aufgebaut. Ohne individuelle Betreuung ist der 2. Tag nicht zu überstehen. 27 min. vor der angegebenen Zielschlusszeit bin ich nach 33 Stunden und 33 Minuten - als Letzter im Ziel.

Mein Eindruck:

Es handelt sich um einen reinen Straßenlauf auf nicht gesperrter Landstraße. Manchmal viel Verkehr, manchmal Radweg. Otto hat den Lauf in Anlehnung an den „Bad Water Ultra“ organisiert: Individuelle Betreuung, wenige Checkpoints. Und eben auf der Straße. Auch das Regelwerk hat er soweit möglich übernommen, z.B. den Holzpflock: Wenn ein Läufer die Strecke verlassen muss, wird ein Holzpflock mit der Startnummer des Läufers in den Boden gerammt. Später kann der Wettkampf an dieser Stelle fortgesetzt werden.

Für wen ist der Lauf geeignet?

-         Für alle, die mal so weit laufen wollen

-         Für künftige Spartathleten, als Qualifikation und als Training für den Kopf, für die Distanz

-         Für Läufer, die eine neue Herausforderung suchen

-         Für alle anderen Verrückten, wie mich

Für wen ist der Lauf nicht geeignet?

-         Hobbyjogger ohne ausreichende Ultralauf-Erfahrung

-         Naturläufer, die nicht auf der Straße laufen wollen

Mein Tipp für den Lauf:

Laufen, Laufen, Laufen….  



Bis demnächst mal wieder

Euer Olaf


Ausschreibung bei: Steppenhahn's Ultralauf-Infos
 

 

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