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Letzte Änderung: 24.08.2008

Jürgen am Start                                                                                                                   (Foto: Erwin Bittel)

Jürgen
beim Fürth Marathon
15.06.2008

 



 

 

 


 

 (Bericht+Fotos: Jürgen Löwenstein)


...als Brems- und Zugläufer                                                                                                   (Foto: Erwin Bittel)

 

Zum ersten Mal Zugläufer

 

Im Mai 2008 wollte ich mich zum Metropolmarathon in Fürth anmelden. Auf dessen Startseite sah ich folgende Mitteilung: "Es werden noch Zugläufer gesucht!" Das klang recht interessant. Zugläufer, Pacemaker ... das sind doch die Läufer, die einen Marathon in einer vorgegebene Zeit laufen und dabei eine möglichst große Schar von Mitläufern mit dieser Zeit ins Ziel bringen. Und so wollte ich mich auch einmal an diesem Job versuchen. Also habe ich mich mit dem Veranstalter in Verbindung gesetzt und wurde als Zugläufer für den Marathon mit Zielzeit 4:30 h eingeteilt. Diese Zeit sollte für mich kein Problem darstellen. Nun begann ich mich mit der Rolle als Zugläufer auseinanderzusetzen. In Gesprächen mit Bekannten, kam ich zu der Erkenntnis, dass es für den Zug- und Bremsläufer nur darauf ankommt, die Strecke möglichst gleichmäßig durchzulaufen und in der geplanten Laufzeit im Ziel anzukommen.
Erwin Bittel sagte mir: "Sei am Anfang Bremsläufer, damit die Leute nicht zu schnell loslaufen. Und am Ende wirst du vermutlich sowieso im Ziel allein ankommen". Seine Begründung leuchtete mir vollkommen ein. Deshalb begnügte ich mich mit der Rolle, dass ich anderen Läufern nur als Orientierung für eine bestimmte Zielzeit dienen konnte. Für jede angebotene Zielzeit wurden zur Sicherheit 2 Läufer eingeteilt. Wir wurden mit auffälligen gelben Laufshirts ausgerüstet und bekamen jeder noch einen orangefarbenen Luftballon, auf dem die Zielzeit aufgemalt war. Luftballons sind sehr empfindlich. Entweder platzen sie, oder sie fliegen einem davon. Ich war gespannt, ob wir unsere Luftballons die Reise heil überstehen werden.
 

Ausgabe der gelben Laufshirts und Luftballons

Während wir Zugläufer unsere Sachen holen...

...starteten schon die Halbmarathonläufer

Kurz vor dem Startschuss des Marathon. Im Starterfeld leuchten viele orange Luftballons

Günter und Jürgen

Presse vor dem Startschuß

2 Zugläufer: Günter und...

...Jürgen laufen zusammen den Marathon in 4:30 h

Den Startschuss zum Marathon bekam ich gar nicht mit. Ich sah nur, wie sich die Läufer vor mir auf den Weg machten. Eigentlich war ich noch nicht startbereit. So kam es, dass ich meine Stoppuhr erst ungefähr hunderte Meter hinter der Startlinie aktivieren konnte. Ich nahm es mit Humor.

Auf dem ersten Kilometer ging es schon gleich gefährlich nah an Sträuchern und Bäumen vorbei. Die Luftballons nahmen es mit Fassung. Aber schon nach etwa 800m löste sich Günters Luftballon vom Seil und flog davon. Von nun an hütete ich meinen Luftballon wie meinen Augapfel.


Einige der Läufer um uns kurz nach dem Start

Schon bald ging es durch die herrlich grünen Pegnitzwiesen

1. Verpflegungsstation

Im Knoblauchsland werden die Kartoffeln gewässert

Früh übt sich

2. Verpflegung: immer ein Getümmel

In Unterfarrnbach gehts zum Festzelt...

...und dann durchs Festzelt

Nun hat sich auch mein Luftballon selbstständig gemacht. Günter und ich sind nur noch an unseren Shirts zu erkennen. Aber da die Läufer uns ja schon längere Zeit folgten, war es kein großer Verlust. Sie wissen ja wo wir sind.


Down-Syndrom-Läuferin, die wir einholen

Publikum abklatschen

In Unterfürberg war unsere Gruppe schon überschaubar

Eine Ehrenrunde über die Laufbahn des LAC: die Gruppe ist kleiner

Wieder im Stadtkern von Fürth

Auf den letzten Kilometern laufen Günter und ich allein

Kurz vor dem Ziel

Cheerleader begleiten die Läufer auf den letzten Metern ins Ziel

Zieleinlauf der Down-Syndrom-Läufer (Staffel)

Noch ein Down-Syndrom-Läufer

 

 

 

 

 

Dietmar, der Pumuckl ist im Ziel...

...und begrüßt die applaudierenden Kinder

Die Down-Syndrom-Staffel: Zielfoto...

...und große Freude!
 

"Der Zieleinlauf eines Zugläufers ist immer alleine"


Geschafft!

Geschafft! ...und nur 2 Sekunden schneller als geplant. Was will man mehr. Doch von der anfangs recht großen Gruppe, die mit uns 4:30 h laufen wollte, war am Ende keiner mehr übrig. Woran lag es? Ich glaube, dass wir die Strecke recht gleichmäßig liefen. Ab km 25 verloren wir an den Verpflegungsstationen viele Mitläufer, die sich dann immer wieder mühsam heranzogen. Und am Ende fehlte dann die Kraft. Was kann ein Zugläufer gegen dieses Phänomen tun, dass sich die Läufer am Start beim falschen (zu schnellen) Zugläufer einreihen? - Bremsen so lange es geht.

Jürgen, der Bremsläufer


Infos: Metropolmarathon Fürth
 
Weitere Berichte Fürth 2008: Erwins Bericht über den Down-Syndrom-Läufer Thomas großer Bildbericht  und Dieters Zugläufer-Bericht
"Team-Bittel" Fürth-Lauf-Bericht vom Jahrtausendmarathon 2007  

 

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