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Letzte Änderung: 23.06.2011
 

Ich war dabei ...

Bericht vom 31. GutsMuths -Rennsteiglauf am 17.5.2003


Leichtigkeit des Seins beim Marathon durch die Höhen und Tiefen des Thüringer Waldes

Team Bittel

 

 

43,1 km und 680 Höhenmeter

Autor: Thomas Schmidtkonz

Dr. Bernhard Vogel, der Ministerpräsident von Thüringen, schreibt in seinem Begrüßungswort zum Rennsteiglauf:

"Hier zählen nicht nur Rekorde ... sondern auch der gemeinsam Spaß an der Sache, am Laufen, am Zusammensein.
Ganz im Sinne Johann Christoph Gutsmuths, der einmal über das Wandern und Laufen schrieb:
Wir streben bei diesen Übungen nach Gesundheit, nicht nach Vernichtung derselben"

Dass das keine leeren Worte sein müssen, zeigt der folgende Bericht.
Man muss nur als Läufer etwas sein Tempo zügeln und die Augen öffnen ...

Viel Spaß beim Lesen, Euer Thomas

Vorgeschichte Anreise Das große Laufereignis
Nachlese Bildimpressionen vom Lauf Infos

Vorgeschichte

Jeder Berg- oder Landschaftsläufer träumt davon einmal den Rennsteiglauf, diesen 30 Jahre alten Klassiker,  mitzulaufen.
Egal, ob das nun der 73,2 km lange Ultra mit Start in Eisenach, der 43,1 km lange Marathon mit Start in Neuhaus am Rennsteig oder 21,1 km lange Halbmarathon mit Start in Oberhof ist. Treffen sich doch alle drei Strecken im Ziel im Schmiedefeld, wo jedem Finisher ein unbeschreiblicher Empfang bereitet wird.
Ich wollte mich zuerst an den Ultra wagen. Dann schreckte mich aber mein geringer Trainingsstand und die frühe Startzeit in Eisenach ab.
So entschied ich mich für den einfacheren Marathon, der aber von der Stimmung und Landschaft her sicher nicht weniger interessant ist.
Für mich hatte das auch den Vorteil, dass ich wegen dem relativ kurzen Anfahrtsweg von gut 100 km erst am Veranstaltungstag anreisen musste.
 

Anreise

Ziemlich gut ausgeschlafen stehe ich um 5:00 morgens auf, esse noch eine Kleinigkeit und fahre gegen 6 los. Bis Sonneberg komme ich gut voran.
In Sonneberg verfahre ich mich jedoch, da mich ein voreilig aufgestelltes Schild in die Wüste führt, das wohl erst sinnvoll ist, wenn dort die Umgehungsstraße fertig gestellt ist.
Schließlich finde ich doch wieder die Hauptstraße und erreiche gegen 7:30 Neuhaus.
Im Zielgelände sind gerade etliche Busse angekommen und prompt steigen auch noch alle aus und blockieren den Weg zum Parkplatz. So gerate ich in ein kleines Chaos.
Kurz vor 8 werde ich dann aber von den Helfern der Feuerwehr in meinem Parkplatz eingewiesen, der nur etwa 200 - 300 m vom Start und noch näher von der Startnummernausgabe entfernt ist. Dort eile ich gleich hin, da ich mich noch nachmelden muss.
Die Nachmeldung geht schnell und unbürokratisch vonstatten. Gott Lob habe ich gelesen, dass man für den Rücktransfer mit dem Bus 5 Euro zusätzlich zahlen muss.
Das ist ok., da so die Startgebühren im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen mit 30 Euro niedrig gehalten werden können. Auch die Nachmeldegebühr ist mit 6 Euro vergleichsweise moderat.
So löse ich gleich an einem Schalter nahe der Startnummernausgabe das Rückfahrtticket.

Landschaft bei Neuhaus nicht weit vom Start

Nun habe ich noch etwa 1 Stunde Zeit bis der Startschuss fällt. Also lade ich schnell meine Startunterlagen beim Auto ab und begebe mich mit meinem Fotoapparat zum Startgelände.
Ich stehe nun vor der Überlegung soll ich den sperrigen Apparat beim Lauf mitnehmen und wie beim letzten Lauf vor 2 Wochen  viele schöne Bilder schießen oder will ich heute einmal unbehindert und frei den Lauf genießen. Dieses Mal entscheide ich mich für letzteres.

Noch ist wenig los. Aber von Minute zu Minute füllt sich das Areal.
Die Temperaturen sind trotz der mit knapp 800 m hohen Lage und den schlechten Wetterprognosen recht angenehm. Nur ein paar eisige Windböen stören immer wieder. So fällt es mir leicht nur mit T-Shirt und kurzer Hose starten zu wollen.
Ich entscheide mich aber Gott Lob für ein etwas dickeres Lauf-Shirt, nämlich zur Feier des Tages für mein Finisher T-Shirt vom Swiss Alpine K78 2002, worauf ich doch so stolz bin.
Nachdem ein anderer Läufer so freundlich war, mich auf Foto zu bannen, gehe ich zurück zum Auto und ziehe mich für den Lauf um und gebe danach mein Gepäck bei den dafür vorgesehenen Postautos im Startareal ab.

Noch ist am Start nichts los

 

Mittlerweile ist es auf dem Startgelände schon richtig was los.
Ich dehne mich und laufe mich jenseits des großen Rummels noch ein paar Minuten ganz langsam ein.
Als ich zum Startgelände zurückkomme haben sich richtige Menschenmassen angesammelt.
Ich reihe mich fast ganz hinten ein und genieße die gute Stimmung.
Die Blaskapelle bläst uns Volksmusik a la die "Musi kommt" auf.
Also für Rock- oder Techno -Fans sicher nicht die passende Musikrichtung, aber bei so einem so mit Tradition verbundenen Lauf wie diesem gehört diese Musik einfach dazu.
Als dann der obligatorische Schneewalzer angestimmt wird, beginnen wir alle zu schunkeln. Auch das gehört zu diesem Lauf. Da muss man einfach mitmachen und sich daran erfreuen.

Die Atmosphäre dabei ist unbeschreiblich und da dazu ein Hubschrauber des MDR über uns kreist und filmt, kommt dabei schon fast so was wie eine unwirkliche Stimmung auf.

Nun erfolgt der Countdown: 7,8,6,5,4,3,2,1 und los geht's...

Von der Tribüne aus wird richtig zünftige Stimmung gemacht

 

Das große Laufereignis

Der Start und die erste Hälfte der Strecke

Ich bin sehr weit hinten, da ich es nicht eilig habe. So vergehen gute zwei Minuten bis auch ich mit dem hinteren Feld die Startlinie überquere.
Der Ansager schickt auch uns Nachzügler mit den besten Wünschen los "wenn gleich wir nicht die Ersten sind".

Mir fällt dabei der Spruch ein: "Die Letzten werden die Ersten sein".

Vom Start weg geht es gleich einen fast 2 km lang gezogenen Anstieg auf einer ewig langen Geraden durch Neuhaus los. Gerade für uns Läufer im hinteren Feld tut sich so ein wunderbarer Blick auf. Durch den langen und geraden Anstieg sehen wir wunderbar diesen ewig langen Lindwurm von über 3000 Läufern und links und rechts davon reiht sich eine endlose Kette von Zuschauern auf.
"Nur noch 43 km!" muntern sie uns auf.

Ich lauf anfangs sehr langsam und überlege mir schon, ob ich nicht wegen dem Anstieg sogar ein Stück gehen sollte, da so ein Anstieg vom Start weg ja gleich auf die Achillessehne geht. Dazu ist aber dann der Anstieg doch zu flach und ich entscheide mich fürs langsame Laufen.

Am Start in Neuhaus

Nun bin doch erstaunt. Obwohl ich ganz hinten gestartet bin, überholen mich alle wie die Verrückten.
:-) Na ja Jungs, da werde ich einige von Euch später wieder sehen.
Der einzige der auch sehr langsam ist und sogar geht, ist ein älterer Herr mit Swiss Alpine K 78 2001 - Finisher T-Shirt. Mit dem muss ich ein paar Wort wechseln, wenn es etwas ruhiger wird.
Ich verliere ihn aber, als ich eine kurze Rast mache um meine Achillessehne zu lockern, die wegen des ersten Anstiegs etwas kneift.
Nach knapp 2 Kilometern endet der Anstieg und die Ortschaft. Da sehen wir doch glatt ein Zielschild vor uns. Das war mein schnellster Marathon jubiliere ich scherzhaft und für jeden hörbar.

Na ja das war wohl doch nicht für uns gedacht und so joggen wir die Straße weiter in schöner Landschaft entlang.

Nun muss ich gerade am engen Straßenrand einen Läufer mit Rottweiler überholen, da auf der Straße alles blockiert ist.
Hoffentlich ist dieser Brocken von Hund brav. Ich schieße ein Stoßgebet gen Himmel, als ich knapp links von ihm vorbeizische.
Bei diesem Lauf sind auffallend viele Hunde mit ihrem Herrchen auf der Strecke. Man kann diesen Lauf sicher zum hundefreundlichsten Lauf Deutschlands erkören.

Endlich habe ich meinen K78-er eingeholt und ich sage: "Ah auch ein K78 er!" und so kommen wir ins Gespräch.
Er ist schon etwas älter als ich und nimmt es aber genauso locker wie ich.
Im Gegensatz zu mir ist er kein Rennsteig-Novize sondern ein alter Hase, der den Rennsteig - Ultra schon 6 mal und den Swiss Alpine Ultra auch schon zwei mal gelaufen ist. So schwelgen wir gemeinsam in Erinnerungen und vergessen alles um uns herum.

Als wir dann endlich von der Straße auf den Rennsteig-Wanderweg abbiegen, hätte ich beinahe den wohl schönsten Ausblick auf der ganzen Strecke verpasst. Gerade noch rechtzeitig kann ich dieses herrliche Mittelgebirgspanorama mit einem "Oh ist das schön!" quittieren.

Nun gesellt sich von hinten kommend ein älterer Läufer von seinem Husky eifrig gezogen zu uns. "Der zieht aber das Herrchen ganz schön!" sage ich. "Ja für ihn ist das nur ein Spaziergang", was wir jedoch bei knapp 10 km/h im Cross-Gelände nicht mehr so empfinden.

Wir unterhalten uns noch etwas bis ich mich von meinem K78 er und Huskyfreund verabschiede. "Jetzt lässt dieser Jungspund uns alte Herren alleine!" werfen sie mir noch nach. Ich dreh mich um und erwidere "Na ja so jung bin ich nun auch nicht mehr..."

Nach der guten Unterhaltung, wo ich Umwelt, Raum und Zeit vergessen habe, bin ich nun wieder für mich alleine, obwohl lauter Mitstreiter um mich herum sind.
Wieder Zeit in meinen Körper rein zu hören. Er sagt mir, dass es ihm gut geht. So kann ich wieder meine Umwelt bewundern und sogar etwas Gas geben.

Während ich fast in Euphorie verfalle, dabei einem nach dem anderen überhole, geht es vielen vor mir nicht mehr so gut.
Seit Kilometer 9 geht es nun auch wieder bergauf, nachdem wir die 4 km zuvor 100 Höhenmeter bergab laufen durften.
Aha die waren wohl für ihre Leistungsklasse auf den ersten beiden Kilometern zu schnell. Ich möchte sie nicht bei den Anstiegen hinter Kilometer 30 sehen ...

Da sind doch glatt ein paar Zuschauer im Wald und langweilen sich.
Ich erfreue sie mit einem Luftsprung, während ich neben mir das quälende Gekeuche eines Mitstreiters anhören muss.
"Quäl dich n i c h t du Sau! Mensch Junge tu halt etwas langsamer. Du hast doch noch 8 Stunden Zeit bis zum Zielschluss!" Na ja das behalte ich lieber für mich.

Die 10 km - Marke erscheint erst beim 1. Verpflegungspunkt bei Kilometer 10,6. Die Verpflegung ist sehr umfangreich und es gibt praktisch alles was das Herz begehrt. Nur hätte man vielleicht bei Kilometer 5 schon eine zusätzliche Trinkstelle einrichten sollen. Hat man aber Trinkfläschchen dabei, ist auch das kein Problem.
Ich probiere mal den berühmten Rennsteig Haferschleim aus, der hier weiß und dünnflüssig  ist und fast wie Babybrei schmeckt.
Leider kriege ich, der wegen Allergien so empfindlich ist, doch auch noch prompt eine leichte Allergie drauf. So kann ich leider auf der folgenden flachen Strecke, die zuerst einmal auf einer schmalen Waldstraße entlangführt, leider nicht so Tempo machen wie es normaler weise möglich gewesen wäre.

Gott sei Dank verfliegt die Allergie, zumal ich gar kein Mittel dabei habe.

Im weiteren Verlauf geht es nun bergab. Ich lasse mich Gelenk schonend mit schnellen kleinen Schritten bergab rollen (Keep on Rolling)  und überhole unzählige Läufer. So passiere ich Kilometer 15 in einer für mich überraschend guten Zeit von 1:28. Aber von den 680 m Anstieg, haben wir noch 540 m vor uns.

Ab Kilometer 15 kommt der erste interessante Anstieg zum höchsten Punkt der Strecke, dem Masserberg.
Das Gelände wird nun profilierter und das macht so richtig Spaß. Immer wenn es steiler wird gehe ich auch mal ein Stück um den Puls niedrig zu halten. Dabei werde ich häufig überholt. Wird es aber wieder flacher, kann ich mit niedrigem Puls losspurten, während die mich überholt haben sich erst einmal verschnaufen müssen. Dadurch bin ich in Summe meist schneller als sie und das zählt ja letzten Endes!

Bei Kilometer 18,8 erreiche ich nach 1:50 den Gipfel des Masserberges, wo eine Zwischenzeit genommen wird.
Am dortigen Verpflegungspunkt gibt es so ziemlich alles. Nur Wasser kann ich nicht finden!
Das Butterbrot schmeckt mir nicht. Nach einem gierigen Bissen werfe ich es weg und esse lieber mein Powergel und ein kleines Stück Banane als Desert.
Nach diesem 2 Gänge Menü frage ich am Colastand verzweifelt nach Wasser. Sie können mir nicht weiter helfen, so greife ich auf meine eigenen Vorräte zurück.

Nun geht es steil bergab Richtung Ortschaft Masserberg. Hier kann ich so richtig Tempo machen. Da kommt Freude auf!

Bei der Ortschaft Masserberg queren wir eine Straße, wo man tief ins Tal herabblicken kann.
Wow, sind wir wirklich so weit oben? Wie zur Bestätigung bläst hier ein eisiger Bergwind. Mir wird es kalt.

Auf einer Wiese erreiche ich in einer guten Zeit von 1:58 Kilometer 20. Sechs-Minutentakt bis Kilometer 20!
Ich weiß, aber dass der schwierigste Teil der Streck noch vor uns liegt.

Irgendwo beim Aufstieg zum Ersteberg queren wir mitten im Wald die nicht markierte Halbmarathondistanz.


Der 2. Teil der Strecke

Gleich hinter dem Ersteberg und der Halbmarathondistanz kommt ein berüchtigter Höhepunkt der Strecke:
Der steil abfallende Hohlweg zur Schwalbenhauptwiese hinunter. Er ist wegen seiner Verletzungsgefahr weithin bekannt.

Die Veranstalter waren schon oft am Überlegen, ob sie ihn aus der Strecke rausnehmen sollen. Das würde der Strecke aber auch den Crosscharakter nehmen. Ich persönlich bin der Meinung, dass dieser Streckenabschnitt einfach dazu gehört.

Ich freue mich mit meinen erstklassigen Cross-Schuhen Asics Gel Trabuco IV auf diesen Streckenabschnitt und will so richtig Tempo machen.
Aber weit gefehlt, plötzlich stehe ich wie der Ochs vorm Berg im Stau. Ein nicht enden wollende Perlschnur von Läufern bewegt sich mit 1-2 km/h gen Tal.
Haben sich heute nur Straßenläufer hier hin verirrt?

Ich kann hier nicht überholen. Der Weg ist so schmal, dass man einreihig gehen muss. Ich versuche nach links auszuweichen und lande im Gestrüpp. Hilft nix, also wieder zurück und sich den Tatsachen fügen.
Als es etwas breiter wird, versuche ich eine besonders sture Läuferin, die keinen Platz machen will zur Seite zu drängen und zu überholen.
Statt Reue und Selbsterkenntnis ernte ich aber nur den Spruch: "Mensch Du wirst doch ohnehin nicht mehr Erster!"
Na ja eigentlich hat sie ja recht. :-) Aber ein lustbetonter Bergab-Run im schwierigen Crossgelände mach halt auch soo viel Spaß!

So haut es mich wenigstens nicht auf die Schnauze. Als der Weg wieder breit wird, komme ich dann doch noch zu meiner Ersatzbefriedigung und rase selbstmörderisch los.

Der Charakter der Strecke ändert sich nun, da der Rennsteigweg nun parallel zu einer breiten gesperrten Straße führt.
Nun darf man wählen: Wanderweg oder Straße.
Die Pietisten wählen den Rennsteigweg und die Rationalisten die Straße.
Da ich die Strecke nicht kenne, hänge ich mich hinter einem Läufer, der das Schild "Schon 20 x dabei "trägt. Der muss es wohl wissen, was am besten ist. So wechsle ich hinter meinem Leittier, für mich völlig unergründlich, immer wieder zwischen Straße und Weg.

Dieser Streckenabschnitt ist etwas hart, da es lange bergauf geht. Die Steigung ist so, dass ich nie weiß soll ich nun laufen oder gehen. Meist entscheide ich mich fürs Laufen.

Das ganze zieht sich aber in die Länge. Die Strecke ist nun gewellt und mal ist die Straße und ein anderes mal wieder der Weg angesagt.

Schließlich erreichen wir Neustadt am Rennsteig. Hier gibt es einen Brunnen, wo ich gut meine Trinkflaschen wieder auffüllen kann. Das ist besser als das kohlsäurehaltige Mineralwasser, das an den Trinkstellen gereicht wird.
Zuerst geht es in der Ortschaft kurvig bergab. Ich komme in Fahrt und lege mich in die Kurven. Aber schon biegen wir scharf rechts ab und es geht durch die Ortschaft Richtung Sportplatz den Berg hoch.
Oben am Sportplatz ist ein Streckenfest mit guter Stimmung. Wir haben nun fast 29 km geschafft und können hier Verpflegung fassen.
Wer will kann sich hier auch massieren lassen.

Ich lasse die Massage aus und schon geht es weiter und zwar erst einmal wieder bergab. KM 30 passiere ich in 3:02.

Von Kilometer 30 -37 geht es ständig bergauf und bergab. Das ist nicht immer einfach, da wir ja nun schon einige Kilometer hinter uns haben.
Mir geht es aber immer noch sehr gut. Beim Anstieg zum Meisenhügel bei KM 37 werden wir fotografiert.
Also: Lächeln!
Mein Schwager Ulrich Strunz kann das immer so gut. Na ja es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Dahinter wieder ein Brunnen zum Wasser nachfüllen.

Mitten im Wald am Meisenhügel bei KM 37,4 erreichen wir auch den letzten Verpflegungspunkt. Ich will das hoch gelobte Schwarzbier kosten. Mensch ist das Schwarzbier süß und Schaum hat es auch keinen!

Pfuii kein isotonisches Getränk, das ist ja Cola!

Na ja das ganze mit Wasser nachspülen, nicht dass ich noch den Zuckerschock bekomme und dann wegen Unterzucker Herzflattern kriege.

Ach was solls? Nun geht es bergab. Ist das Leben schön...

Der Schotterweg wurde erst vor kurzem geschottert und besteht nur aus einer dünnen festen Schale. Darunter muss wohl bodenloser Morast sein. Wir laufen auf Wackelpudding.
Wenigstens ist das bergab Gelenk schonend und so kann ich in 7 Meilen-Schritten los rasen.

KM 40 passiere ich in 4:11. Werde ich es noch unter 4:30 schaffen? Nein das wird wohl zu knapp!

KM 41 wartet dazu noch mit einem kleinen Anstieg auf. Zeit 4:18:03. Nein das klappt sicher nicht.
Über-Ich: Lass dir Zeit!
Es: Lass die Sau raus!

Nun geht es schon nach Schmiedefeld rein und wir hören schon die laute Ansage beim Ziel.

KM 42,195, 4:23:22: Es wird wohl um die 4:30 + einige Sekunden werden, da auf dem letzten Kilometer noch ein harter Anstieg von knapp 100 Höhenmeter folgt.

Uns kommen schon die Finisher entgegen, die zu den Bussen gehen. Sie blockieren unseren Weg bergauf, aber als Entschädigung feuern sie uns an.

Jetzt wird nicht mehr gegangen! Der Anstieg macht mir Spaß und ich komme in Fahrt.

Endlich ist der Weg abgesperrt. In einer engen Gasse, von Zuschauermassen eingekeilt, streben wir in Ekstase bergan. Das ist ja wie bei der Tour de France. Das beschwingt, das putscht auf. Wow ist das toll!

Ich habe Flügel, juhu ich fliege. "Noch 300 m" ruft jemand zu. Gibt es das? Ich schaue auf die Uhr. Sieht ja toll aus.

Endlich am Platz oben. Jetzt kann es ja nur noch flach sein. Denkste, immer wieder müssen wir bei einem Crosslauf noch ne Bodenwelle hoch.

Da ist ja das Ziel. Ich hebe die Arme hoch, ich hebe ab. Ich fliege durchs Ziel. Meine Uhr bleib bei 4:29:11 stehen.
Unter 5 Stunden hatte ich geplant. Nun sind es sogar unter 4:30!

Kann ein Berg-Marathon so einfach sein?

Nachlese

Ich empfange glücklich die hübsche Medaille.
Die Verpflegung im Zielbereich ist sehr gut und die Flasche Schwarzbier mundet gut. Gerade nach einem so langen Lauf!
Ein Wermutstropfen ist, dass das Gepäck auf einer Wiese ohne Regenschutz ausgebreitet ist. Dummer Weise habe ich meins nichts ahnend in eine nicht wasserdichte Jutetasche eingepackt, statt die dafür vorgesehene Plastiktüte zu nehmen. Da Gott sei Dank nur leichter Regen herunter kommt, ist es halbwegs trocken geblieben.

Nasse Kleidung bei so tiefen Temperaturen, das wäre sicher nicht gut gewesen!

Nachdem ich mich umgezogen habe, hole ich meine Urkunde ab und erwarte dann Thomas, der den Ultra gelaufen ist.
Kaum stehe ich im Zielbereich, kommt er auch schon nach exakt 8:30 Laufzeit. Eine wirklich gute Leistung für den ersten Ultra.
Danach treffen wir uns noch alle vom Team.
Das sind Birgit Halbmarathon, Erwin Ultra und Thomas Ultra.
Wir schwelgen alle in Erinnerung an diesem schönen Lauftag...

Bildimpressionen vor dem Start bei Neuhaus

Landschaft bei Neuhaus nicht weit vom Start

Noch ist am Start nichts los

 

Aber von der Tribüne aus wird schon Stimmung gemacht

Langsam belebt sich das Startgelände

 

Noch eine halbe Stunde bis zum Start

Der Autor lässt sich noch schnell fotografieren.

 

Infos

Links:

Offizielle Website des Rennsteiglaufes mit Ergebnisliste
Anzahl Teilnehmer: Halbmarathon: 5266
Marathon: 3161
Ultra-Marathon:1427
Bestzeit Männer Marathon: 1. Ulf Kersten 2:42:08
2. Holm Kunze 2:45:13
3. Uwe Emmerling 2:45:44
Bestzeit Frauen Marathon: 1. Tanja Semjonowa 3:16:24
Letzter Läufer: 7:32:56
Wetter: Kühl (um die 10 Grad), windig, z.T. leichter Regen
Höhenmeter / Strecke
Marathon:
680 Meter
Von Anfang bis Ende bergauf und bergab. Zweite Hälfte ist schwerer als erste. 
Bei KM 22 gefährlicher und steiler Hohlweg bergab zur Schwalbenhauptwiese.
Dahinter mehrere lange Anstiege. Steilster Anstieg etwa bei KM 31.
Unangenehmer langer aber nicht steiler Anstieg bei KM 33. Spürbarer Anstieg bei KM 37.
Auf dem letzten Kilometer sind noch 90 Höhenmeter zu überwinden.
Die Strecke ist nicht einfach aber nicht mit Alpenmarathons wie dem Jungfrau Marathon zu vergleichen.
Daher ist sie auch gut für Bergmarathon-Einsteiger geeignet

Start: Neuhaus am Rennweg
Ziel: Schmiedefeld

Schulnote Schönheit der Strecke 1
Schulnote Organisation 2

Verbesserungswürdige Punkte:

  • Gepäck wurde ungeschützt auf einer Wiese aufgereiht. Bei Regen kann es daher nass werden. Immerhin war alles sortiert und so leicht auffindbar.
Schulnote Service / Verpflegung 1-2

Die Verpflegung ist absolut reichhaltig und wohl die beste in ganz Deutschland für vergleichbare Großveranstaltungen:
Mit dem relativ niedrigen Startgeld wird so ein tolles Preis- / Leistungsverhältnis erreicht.
Trotzdem ein paar verbesserungswürdige Punkte:

  • Neben kohlensäurehaltigen Mineralwasser sollte auch normales Wasser gereicht werden
  • Mineralwasser war z.T. schwer auffindbar. Am besten wie z.B. beim Jungfrau M eine feste Reihenfolge einführen. Dabei Wasser am Ende reichen.
  • Zusätzliche Trinkstellen einführen. Erste Trinkstelle beim Marathon bei Kilometer 10,6 kommt viel zu spät
Schulnote Zuschauer 
(Anzahl / Motivation)
1-2
Schulnote Gesamteindruck 1-2

 

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