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Letzte Änderung: 17.03.2010

Gottfried nach durchwanderter Nacht

Lust auf eine
24-h-Jurawanderung
im Juni 2010?
 




 


 

 (Bericht+Fotos: Gottfried Oel)

 

 

Text

 

Ankündigung einer 24 h Wanderung auf dem Jurasteig, vom "Himmelreich" bis Pielenhofen
(Beginn: Samstag 14:00 Uhr bis Sonntag 14 Uhr)
Der Jurasteig, der ist 2008 als neuer Rundwanderweg mit einer Gesamtlänge von 230 km durchgängig markiert und zertifiziert worden.


Am 19.06.2010 um 14:00 Uhr werden wir mit unserer letzten Etappe der Jurasteigwanderung beginnen. 24 h werden wir unterwegs sein, durch den Tag, durch die Nacht, durch den Tag. Immer begleitet von zwei  Versorgungsbussen, so dass wir unser Gepäck nicht selber tragen  müssen. Auch sind die Verpflegungsstellen jede Stunde eingerichtet. Die Entfernung, die wir zurücklegen wird 70 km sein. Alle können das gehen – keine Angst. Um einen Einblick in das Abenteuer zu  geben, soll eine kurze Beschreibung den nächtlichen Teil der  letztjährigen Wanderung illustrieren. Da sind wir von der Wahlfahrtskirche Habsberg (b. Holnstein) über Deining, das Tal der weißen Laber herunter, Dietfurt durchquerend bis ins "Himmelreich" gewandert (s. www.waldkinder-regensburg.de  ).

Die eher aus einem spontanen Einfall und aus einem heftigen Bedürfnis nach "Grenzüberschreitung" entstandene Idee, sich einmal aufzumachen  und sich einzulassen auf das Gehen im wechselnden Zeit- und Naturraum, hat bei den letztjährigen Teilnehmern eine heftige Resonanz im Erleben geschaffen. Unterschiedlich ausgeprägt waren die Geh- und  Wandererfahrungen, nie zuvor hatte Jemand schon mal eine so lange Zeit  auf Wegen und in der Natur zugebracht.

Das Besondere ist die Nacht, die lang sein kann. Ein wenig hat man Sorge vor dem Unbekannten der  Nacht, die ja nicht zum primären Erlebnis- und Aktivitätsraum von uns  Menschen gehört - die Nacht im Wald und Flur zu verbringen ist eine entlegene, kaum gemachte, kaum machbare Erfahrung. Der einfache und  schlichte Zauber unserer Heimat bietet sich bereitwillig Jedem dar, der liebevoll und achtsam durch sie wandert, mit versöhnten Blicken schaut und ein wenig hineinträumt in den Tag, dabei sich an den mannigfaltigen Schatten- und Lichtspielen der im Bewuchs wechselnden Wälder und  Berghöhen freut.

Wir haben jetzt gegen 21:00 Uhr nach einem ausdehnten Nachtmahl die Schuhe, sicher aber die Kleidung gewechselt, stellen uns auf eine frische Nacht ein, nur bedingt werden wird durch unablässiges Gehen warmg ehalten. Die Fröhlichkeit und kindliche Freude des Nachmittages ist jetzt einer konzentrierten Vorbereitung gewichen. Voller Mut und Neugierde bleibt unsere Stimmung, ungetrübt die Fähigkeit sich einzulassen und sich in die Mitte einer jeden neuen Erfahrung zu stellen.  Komme, was wolle, im schützenden und bergenden Verbund mit gefundenen Freunden, die das Gefühl der Zusammengehörigkeit schon untereinander sicher vermitteln, wird jeder Gang durch die Nacht zum furchtlosen und ungetrübten Erlebnis.

Die Eisenbahnlinie Regensburg - Nürnberg (bei Deining) unterqueren wir. Lange hören wir durch die Nacht, wenn ein Zug über die Brücke fährt... Mitte der Nacht. Die Sterne tanzen Tango. Irgendwo in der Unendlichkeit wird ein neuer Stern geboren. Kühl streicht der Wind  übers erhitzte Gesicht. Eine neue Wegorientierung über die jetzt zu  begehenden Hangpfade und eine feste Abstimmung für unser nächstes Treffen mit dem Versorgungsbus ist notwendig. Langsam sinkt Müdigkeit durch unsere Wahrnehmung. Weniger mutvoll, schon mit einem starken Wunsch nach Ruhe und Schlaf, dem wir gerade noch zu widerstehen wissen, machen wir uns unter dichtem Laubwerk weiter auf den Weg, vorsichtig Schritt für Schritt setzend, den Untergrund mit unseren Kopflampen aufmerksam nach knotigen Wurzeln absuchend - weißen Jurasteinen, die uns zum  Fallen bringen wollen, weichen wir aus. Jeder stolpert einmal, keiner fällt, keiner verletzt sich auf diesen Tunnelpfaden durch dichtestes Waldgeäst. Die Stille fällt uns auf, sie ist auf eine Weise vollkommen hörbar. Die Nacht hat uns in ihren wollenen Mantel gehüllt. Für eine kurze Zeit stimmen Raum und Zeit nicht mehr zueinander. Die Nacht ist absolut, auch die naheste Kontur rückt von uns ab. Die Augen strengen sich an, schauen hinaus in den leeren Waldraum, sind uns jetzt gänzlich unbrauchbar, unfassbar wird auf einmal der Wald, der Weg – Wer ohne Stirnlampe unterwegs wäre in dieser totalen Finsternis würde nun keinen Schritt mehr sicher vorwärts kommen.

Wir sind Kinder dieser Erde, wir sind Erben dieser Natur, eingebunden hormonell in den Rhythmus, den uns  dieser Planet, seinen schwierigsten Bewohnern, gegeben hat. Für den Tag sind wir Menschen gemacht, seit Millionen von Jahren sind unsere Zellen auf Licht sensibilisiert und bieten uns psycho-hormonell gesteuert Stoffe zum Wachsein und Wachbleiben. Auf den Tag sind wir selektiert. Nur heute treten wir aus diesem Schicksal hinaus und werden in einen Kampf gegen unsere eigene Natur geworfen: Wachbleiben, obwohl unser ganzes endokrinisches System uns seinen dunklen und automatischen Willen aufzwingen muss. Alle Signale des Körpers haben auf Schlaf und Ruhe umgeschaltet und in der letzten Nachtstunde, um 3 Uhr morgens kommt die höchste Stufe der Versuchung sich einfach ins duftende Heugras legen zu wollen.

Der Lichtschein eines Lagerfeuers  markiert nachts unsere große Rast. Bei der Biermühle, gerade durch die enge Lösschlucht staunend auf weiten Wiesengrund wandernd, lassen wir uns glücklich gelaufen auf Bänken nieder, mancher schläft am Lagerfeuer für eine unruhige Stunde ein wenig. Wieder gehen wir in den Gegenhang, hinauf nach Waltersberg. Schon im Frühlicht werden die  Hügelkonturen gegen den Osthimmel auch im Detail sichtbar. Die vertraute Gegenständlichkeit der Dinge befreit sich aus dem Nachtdunkel. Vor Holnstein, am Wanderparklatz, erkennen wir uns ohne Stirnlampen alle wieder. Die Gesichter sind angespannt, müde schauen wir aus, rasten ein wenig, früheste Vogelstimmen interpretierend.

Jetzt einfach durchhalten, weitergehen, manchmal eine Frage noch, aber  ansonsten fehlt die Kraft viel miteinander zu sprechen, eher abgestumpft ist unsere Wahrnehmung jetzt…
 

Gottfried, aus der Mitte der erlebnisreichen Nacht geschrieben....

(Gottfried mailen hier), er würde sich sehr freuen Euch im Juni mit dabei zu erleben!


Bilder


So sieht die Wegmarkierung des Jurasteiges aus

So mancher läuft sich heiße Füße                                  

Langsam dem Abend entgegen 

Lauschige Waldpfade

In der letzten Nachtstunde um 3 Uhr früh erwartet uns eine kulinarische Pause

schweres, schwankendes Gehen am frühen Morgen nach durchgegangener Nacht

durch sonnengereifte Felder

weit, weit ist der Weg - 24 h lang

folgsam in einer Spur - der eine hinter der anderen

Einfach herrliche Nacht

schon beim frühen Morgenlicht

noch so weit, wenigstens scheint die Sonne

Herrliche Wanderung in Landschaft und Freiheit
 


Infos: www.jurasteig.de
 

 

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