Team Bittel
 

Formthotics – Der Test  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 15.10.2005 20:42:20

In der Reihe: „Von Läufern für Läufer“ geht es heute um „Formthotics“. Was ist das schon wieder, werdet Ihr Euch jetzt fragen? „Formthotics“ sind Innensohlen für Schuhe, die passgenau der individuellen Fußform entsprechen, aber nicht mit orthopädischen Einlagen zu verwechseln sind.
Als Verkäufer im Außendienst kommt man herum. Ich bin viel unterwegs. In Kitzingen war ich schon oft. Das kleine Laufsportgeschäft in der Innenstadt ist mir schon öfter aufgefallen. Auch heute zog mich das Schaufenster in seinen Bann. Laufschuhe als Kunstwerke präsentiert, getreu dem Firmenmotto „Sport and Art“. Aber heute interessiere ich mich für etwas ganz anderes. Einlegesohlen werden hier im Schaufenster gezeigt. Daneben sehr viel Text. Der macht mich neugierig und ich gehe ins Geschäft.

Was wird uns Läufern nicht alles angeboten? Die Palette ist groß und reicht von unnötigen Laktattests über „Hoodia-N“-Kapseln (sog. Du bist satt Simulierer) bis zu „Paneco“-Kapseln (Die Urkraft des Vulkans) zur Leistungssteigerung usw. usw. Auch Schuheinlagen gibt es eine Menge auf dem Markt. Und viele Versprechungen gibt es obendrein dazu. Vom Stabilisieren und Dämpfen ist da die Rede oder vom Korrigieren von Fußfehlstellungen. Ich bleibe erst mal skeptisch.

„Was bringen Einlagen?“, fragte auch die Runner´s World. (Ausgabe Oktober 2005) Der Artikel bringt uns als Läufer aber auch nicht weiter. Denn als Resümee bleibt die Erkenntnis: „Laufen ist ein ständiges Experimentieren mit sich selbst.“ (O-Ton Urs Weber)
Runner´s World

Ich verlasse ich mit einem Paar Formthotics den Laden, um es selbst zu probieren. Die gute Beratung hat mich überzeugt. Denn es geht hierbei weder um stabilisieren noch um dämpfen. Auch eine Leistungssteigerung wird nicht in den Raum gestellt. Sondern es geht ganz einfach darum das Fußgewölbe zu unterstützen. Den optimalen Übergang vom Schuh zum Fuß herzustellen. Ich hoffe auf Besserung bei meinen Fußsohlen. Mein umfangreiches Trainingsprogramm im Frühjahr hinterließ Spuren: Mit vielen Bergläufen, große KM-Umfänge, Obermain-Marathon, Nürnberg-Marathon und Regensburg-HM. Ich hatte Probleme mit den Fußsohlen. Nach langen Läufen konnte ich nicht mehr richtig auftreten. Schmerzen! Alte Schuhe? Nein! Überbelastung? Schon eher! Folglich hieß es für mich Umfänge reduzieren. Die Schmerzen gingen weg.

Im August beim Einstieg ins Marathontraining ging es wieder los. Erst ein Zwicken, dann ganz leicht und bei langen Läufen wieder stärker. Ein Fußroller musste her halten, Massage mit Tennisbällen war besser. Beides brachte aber nicht den gewünschten Effekt. Da kamen die Innensohlen gerade recht. „Formthotics – Ihren Füssen zu liebe“

Einfach mal ausprobieren, dachte ich mir und war überrascht. Es war am Anfang etwas ungewohnt, aber nicht unangenehm. Widerstand an ungewohnter Stelle. Beim ersten Lauf war gar nichts. Keine Probleme. Na gut, 17 KM ist auch nicht so eine besonders lange Strecke. Aber es war auch nicht schlechter. Also probierte ich die Innensohlen auch bei unserem Landschaftslauf durch die Fränk. Schweiz aus. 31 KM – 600 Hm, hier musste es sich erstmals zeigen. Und....... erstaunlich wieder nichts.

O.k., dachte ich mir, dann teste ich weiter. Nach der ersten Trainingswoche mit 120 km und 1600 Höhenmeter spürte ich auch nichts. Wunderbar, dann kann der Test in die nächste Runde gehen. Ich besorgte mir weitere 2 Paar Innensohlen. Damit das ganze dynamisch bleibt in unterschiedlichen Höhen. Ab jetzt wird noch mehr gewechselt und auch ab und zu mit normaler, originaler Innensohle gelaufen. Bei Intervalleinheiten oder kurzen Läufen zum Beispiel. Die „Formthotics“ nehme ich für die langen Läufe.

3 weitere Wochen und 300 KM später ist auch alles in Ordnung. Ich kann nichts Unangenehmes berichten. Es sind jetzt noch 2 Wochen bis zum Medien-Marathon. Der Test geht weiter. Bei meinen langen GA2-Läufen benutze ich nur noch Schuhe mit „Formthotics“-Einlagen, weil ich hinterher keine Probleme habe.

Nach einer weiteren Testphase bis zum Medien-Marathon war für mich der Test bestanden. Auch den Marathon bin ich mit „Formthotics“ gelaufen und kann nur positives berichten. Ich kann die „Formthotics“-Einlagen nur empfehlen. Ob sie zu Dir und Deinem Laufstil etc. passen. Musst Du selbst entscheiden. Die letzte Entscheidung kann Dir, wie beim Schuhkauf, niemand abnehmen. Du musst es einfach ausprobieren! Denn wie gesagt: „Laufen ist ein ständiges Experimentieren mit sich selbst.“ (O-Ton Urs Weber)

Keep on running and smiling


Jochen Brosig

Röttenbach, den 15. Oktober 2005
www.langstreckenteam.de
Weiterführender Link zum Thema: Formthotics
 
[team/fuss.htm]