Team Bittel
 

13.06.2004 Die Katze läuft in Katzwang  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 15.06.2004 01:29:02

Fisch schwimmt - Vogel fliegt - Mensch läuft. Und Katze springt...
Hallo Nürnberger!



Wenn das Wetter kühl wird, dann laufe ich. Wird es warm, dann schlafe ich aus. - Kühl wird es morgen, sagt das Radio. Aber ich komme trotzdem nicht rechtzeitig ins Bett für 7 Uhr aufstehen. Naja, laufe ich eben ein bisschen schneller und lege mich danach wieder hin. Dieser Gedanke begleitet mich auf der Fahrt nach Nürnberg. - Katzwang.

Katzwang ist ein Klassiker. Zum 22ten Mal heuer. Eine wirklich schöne Strecke am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang. Jedes Jahr wieder freue ich mich darauf. Breite Waldwege durch den fränkischen „Steckerles-Wald“, kühler Waldgeruch, Moosduft und manchmal nach Pilzen. Die Strecke hat schon ihre Tücken, ist nicht eben, immer wieder geht es auf und ab, aber ich kenne sie. Und wenn es heiß ist, dann plagt man sich hier schon, ab km15. Heute ist es nicht heiß. Kühl ist es, 12 Grad. Und nachdem ich in letzter Zeit doch oft mit Lauffreunden zusammen gelaufen bin, mal sehen, was sich heute ergibt?

Drei Freunde unseres Lauftreffs haben sich für heute angemeldet. Nur drei. Dietmar, Steffen und Klaus. Bestimmt werden es wieder mehr, denke ich mir, wie immer. Kurzentschlossene. Und in der Tat, mit mir schon fährt Gundula, nicht fernzuhalten von „Katz“-wang, wohl schon wegen des Namens. Leider kann sie keine 10km laufen, da es dies heuer nicht gibt. Tja, Glück gehabt, kannste länger und langsamer traben. Und ich stoße ich bei Ankunft auf Gabi, Günter und Hans. Andy läuft mit, höre ich, sehe ihn noch nicht, erst später auf der Strecke. Und schon sind wir 9. Wer mit wem läuft findet sich schnell.

Außerdem sehe ich freudig vor dem Start noch meine „Meisterin“ Waltraud, die mir das Laufen beigebracht hat (und heute jemandem anders beibringt), Julia, die schnellste Maus von Mexico, Werner „Karl Valentin“ den stillen Könner, und noch mehr bekannte Gesichter. Ach, es ist einfach schön hier, immer wieder. Viele sind es dieses Jahr nicht, bemerke ich. Na ja, überall sprießen Läufe/Events aus dem Boden. Aber so schöne wie hier nicht! Möchte ich einmal sagen. Aber nicht zu laut, sonst erfahren es zu viele.

Wir laufen uns ein entlang der Flusswiesen, dehnen und strecken uns im morgendlichen Kühl des Rednitz-Grundes und gehen zusammen hoch zum Start. Denen, die heute zum ersten Mal hier sind ein paar Tipps zum Streckenverlauf und: Achtung, den bergauf-Start langsam angehen!

Am Start: noch ein paar Hallos, wie geht’s, Du auch hier, schön Dich zu sehen, wie war’s denn dort und dort. Kurze Worte in den 5 Minuten vor dem Start. Ich stelle mich heute ganz nach vorne, denn die Katze in mir will mal wieder richtig springen.

So, Du Katz, dann gehen wir mal los. – Und, schauste nicht, sind schon 20 Leute vor mir, streben den Hohlweg empor. Gut, gelassen treibe ich hinterher, ganz damit beschäftigt, was das wohl heute werden wird. Oben eine kleine Überraschung: neue Strecke! Gut, dass man die Anregung aufgenommen hat, durch den Wald wurde es schon immer en. Jetzt am Waldrand und über Feldwege ist es angenehmer. Vorbei an ein paar Läufern (Hallo Jochen! - Bericht s. www.teambittel.de/content/news_detail_sicht.asp?News_ID=294)) und den Läufern der Spitze sehe ich schnell nach - da vorne sind sie, weg. Ich gehe auf der mir gut bekannten Strecke „nach innen“ und sehe meiner Katze zu wie sie elegant über die Unebenheiten des Weges gleitet, sich anschleichend zum großen Sprung.

Neben mir Jürgen, lange Hose lange Ärmel, nett, leicht und in genau meinem Schritt. Nach ein paar Worten finde ich, der ist auf dem Weg zu neuen Dimensionen. Ob er das weiß? Gut, laufen wir eben zu zweit. Ein paar km vergehen. Nebeneinander, locker. Dann kommt Wasser schnappen bei km5. Er trinkt im Laufen, ich bleibe in Ruhe stehen. Keine Eile. Nach wenigen Meter wieder dasselbe Duo.

Katze sagt: alleine laufen will!

Und so treibt Jürgen ab sofort eben vor mir. Ich gehe wieder nach innen, lasse Katze Katzwang laufen und gucke von innen heraus die morgendlichen Wanderer, Jogger und Walker an. Ach bin ich froh aufgestanden zu sein! So ein schöner Tag heute. Büschchen und ein sattes helles dichtes Grün um mich. Irgendwie ist alles grün. Die Lust, der Himmel, der Boden, die Streckenposten an den Abbiegungen. Automatisch drückt meine Hand nach jedem km-Schild auf den roten Knopf an meiner Uhr. Erstaunlich. Ist wohl Gewohnheit. Warum auch nicht, wenn da eh dieser rote Knopf ist. Für irgendwas wird er schon gut sein. Hey, dieses Jahr sind ja Schilder an jedem km, erwacht mein Kontroll-Kopf und will sofort den Puls wissen und liest km10. „So schnell waren wir seit 1999 nicht mehr, hey! - Danke, kannste wieder abtauchen, es geht ganz prima heute, ehrlich. Und Katze springt weiter.

Meine Katzenohren wehen im Wind, den ich mir selbst mache. Schnell laufen bringt Spaß. Und Wind. Leise die Pfoten am Waldboden, der Waldgeruch streift über mein Fell und verfängt sich darin. Grüne Augen entdeckt man nicht im Wald. Waldkatze, Wildkatze, Großkatze. Es geht zurück, und Katze springt.

Irgendwie kommen Jürgen und ich der Nr. 2 immer näher, sehe ich an der langen Gerade am Kanal bei km18. Hoppla, etwas uneben, der Waldrand wieder, Feldwege und nach es geht zuende.

79 Minuten, war ein kurzer Spaß. Aber schön war es. Und so leicht.

Ja ja, Sie kennen mich zu gut! Viele Läufer kann ich wirklich nicht im Ziel ankommen sehen, so schön es ist in deren Gesichter beim Zieldurchlauf zu sehen. Jawohl, ich denke an meine Lauffreunde, die noch unterwegs sind. Und schon zieht es mich, den Becher mit rosa Getränk in der Hand wieder auf die Strecke. (Jochen auch.) Den anderen entgegen. Julia, Gabi, Dietmar, Hans, Steffen, und dann – wie herbeigerufen bei km 18 – stoße ich auf Kapitän Klaus mit Andy und Gundula. Erzählend begleiten wir 3 Gundula zur 18 min neuer Bestzeit. Da will keiner fehlen, so was musste gesehen haben!

Alle zusammen stehen wir unter der großen Linde, Aprés-Gymnastik, und erzählen uns unsere Erlebnisse. Ich genieße die Euphorie, die in meinen Lauffreunden steckt und freue mich dabei sein zu können. Am Mittwoch werden wir beim Lauftreff den anderen weiter davon erzählen. Jetzt ziehen wir die Schuhe aus und lassen unsere Füße im feuchten kühlen rasen auslaufen. Zwei Sportplatzrunden, weiter plaudernd. Alle freudig aufgewühlt, kaum mehr zu halten im Erzählen und manche mit neuer Bestzeit. Nebenbei. - Eine Leistung, - ...das katze mir glauben!

Und eine wirklich prompte Verlosung genialer (brauchbarer) Preise, professionelle Siegerehrung, Pokale und Urkunden sofort. Und Grillwurst mit Mass-Bier an Biertischen.
Schön war’s wieder!


Erwin vom „Team Bittel“

P.S.: Meine Anerkennung noch für die tapferen Mädels Julia (16) und ganz besonders Tina (14), um die sich im Ziel leider keiner groß kümmerte, weil sie die Letzten waren. Ihre Freudentränen sind für ihr Leben.



Infos: www.tsv-katzwang05-la.de
 
[team/fuss.htm]