Team Bittel
 

Nürnberg Marathon am 2.5.04 von Jürgen Löwenstein  

Autor:  JürgenLöwenstein   E-Mail: Juergen.Loewenstein@gmx.de
Letzte Änderung: 15.05.2004 09:00:29

... Mein Ziel vor dem Lauf, eine Marathonzeit von unter 4:30 zu schaffen, habe ich nicht ganz erreicht.
Dafür habe ich während des Marathons viel Spaß gehabt. Heute habe ich gemerkt, dass es außer der Zeithatz beim Marathon noch etwas anderes gibt. Man kann es auch mit den Worten von Thomas Schmidtkonz ausdrücken: "Ich bin ein Genussläufer". Es trifft heute auch auf mich zu ...




Hier sieht man mich in der Mitte bei der Lorenzkirche


Am 2.5.2005 war es wieder soweit. Zwei Jahre nach meinem ersten Marathon,
dem Städtemarathon zwischen Erlangen und Herzogenaurach, war ich wieder am Start eines Marathons, dem Nürnberg Marathon.

Seit Jahresanfang habe ich mich gezielt auf diesen Marathon vorbereitet. Leider
waren die Prioritäten oftmals anders verteilt und ich trainierte erheblich weniger als geplant. Am Osterwochenende hatte ich mit zwei 3-Stundenläufe meinen Trainingshöhepunkt erreicht.

Für den 2.5. hatte ich mir eine Taktik zurechtgelegt: Ich peilte eine Marathon-Endzeit
von ca. 4:15 an. Die ersten 30 Kilometer wollte ich so in 3 Stunden laufen.
Die restlichen Kilometer wollte ich mich in der Gruppe um Erwin Bittel
motivieren und soweit es bis ins Ziel ziehen lassen.

Für meine Verhältnisse war es morgens am Start sehr kühl. Aufgrund der zu erwartenden erheblich höheren Temperaturen in der Mittagszeit, hatte ich trotzdem nur leichte Laufkleidung an.

Wir, die Läufer vom Team Bittel, treffen uns am Ende des Starterfeldes. Das hat den psychologischen Vorteil, dass man meistens Läufer überholt. Und es gibt wenige Läufer, die einen selbst überholen. Außerdem herrscht beim Start kein großes Gedränge.
Erwin gibt nach dem Start das Tempo vor, für mich gerade richtig und meine
Pulsfrequenz bleibt die ganze Zeit sehr niedrig.
Am Start und entlang der Strecke stehen verhältnismäßig wenig Zuschauer, aber diese wenigen feuern uns immer wieder an. Wir genießen die Breite der Strassen,
teilweise läuft die Gruppe mit 8 Läufern nebeneinander. Dann geht es in am
Wöhrder See entlang. Danach kommt in der Altstadt die gefürchtete Steigung. Hier schon nach ca. 20 km gibt es am Wegesrand schon die ersten völlig erschöpften Läufer. Mir geht es hier immer noch sehr gut.
In der Altstadt werden die wenigen Zuschauer, die sich dorthin verlaufen haben, von den Läufern angespornt, sie anzufeuern. Nun geht es zum Wöhrder See wieder zurück.
Claus, Rüdiger und ich werden von Erwin nach vorn geschickt.
Langsam nähert sich die magische Kilometermarke 30. Aber mir geht es immer
noch seht gut. Claus macht sich schon Gedanken, weil wir angeblich immer
langsamer werden. Dann wird Claus schneller. Bald sehen wir ihn nicht mehr vor. Rüdiger und ich behalten unseren Laufrhythmus bei. Kurze Zeit später muss ich Rüdiger immer wieder etwas aufmuntern.
Den steilen Anstieg vom Wöhrder See zum Ostring gehen wir, um unsere Kräfte etwas zu schonen.
Aber dann laufen wir wieder weiter. Immer wieder ermuntere ich Rüdiger, da ich weiß wie wichtig es ist, jemanden in einer solchen Phase zu unterstützen.
Langsam nähern wir uns wieder dem Start- und Zielbereich. Hier gibt es auch wieder
mehr Zuschauer. Immer wieder ermuntere ich die Zuschauer uns zu unterstützen und habe viel Spaß mit ihnen.
Nun haben wir nur noch eine kleine Schleife um den Dutzendteich bis ins Ziel vor uns. Kurz vor dem Volksfestplatz holt uns Erwin und mit seiner Gruppe wieder ein.

Ab hier laufe ich mit Anne zusammen die letzten zwei Kilometer und genieße diesen letzten Streckenabschnitt.
Kurz vorm Ziel laufen Anne und ich noch zu einem Bekannten auf, der uns beim Marathon viele Kilometer begleitet hat. Aber als er merkt, dass jemand hinter ihm ist, packt ihn der Ehrgeiz und sprintet noch ins Ziel.

Mein Ziel vor dem Lauf, eine Marathonzeit von unter 4:30 zu schaffen, habe ich nicht ganz erreicht.
Dafür habe ich während des Marathons viel Spaß gehabt und bin dann auch noch ganz locker ins Ziel eingelaufen.
Heute habe ich gemerkt, dass es außer der Zeithatz beim Marathon noch etwas anderes gibt. Man kann es auch mit den Worten von Thomas Schmidtkonz ausdrücken: "Ich bin ein Genussläufer". Es trifft heute auch auf mich zu.

So einen tollen Zieleinlauf hätte ich morgens vor dem Start nicht erwartet.

Erwin, danke, dass du uns am Anfang gut gebremst und uns so gut durch den Marathon geleitet hast.
 
[team/fuss.htm]