|
Frauenlauf in Bern Autor: LisaSeiler
E-Mail: Lisa.Seiler@gmx.net |
Der Frauenlauf in Bern, ein 5 Kilometer-Lauf, der dieses Jahr zum 16. Mal ausgetragen wurde. |
Nie hätte ich gedacht, dass auch ich eines Tages zu diesen Läuferinnen gehören würde..., als ich vor knapp 10 Monaten zum ersten Mal ein paar Laufschuhe zugeschnürt hatte. Es sollte mein erster 5-Km-Wettkampf werden und ich fieberte diesem schon seit langer Zeit entgegen. Fiebern...im wahrsten Sinne des Wortes, denn wenige Tage vor diesem herbeiersehnten Sonntag beförderte mich eine Grippe inkl. Fieber unverzüglich ins Bett. Nach viel Vitamin C, heissen Wickeln und einer positiven Einstellung reihte ich mich am 9. Juni um 11.45 Uhr in meinen zugewiesenen Startblock 12 ganz hinten ein (ganz hinten, um nicht überannt zu werden...) Gestartet wurde jeweils in 16 Blöcken mit einem Zeitintervall von 3 Minuten. Dann war es soweit, der Startschuss fiel und unser Block setzte sich in Bewegung. Nach wenigen Schritten schon, zogen die Läuferinnen mit einem Tempo davon, als wäre ihnen eine Herde Wildschweine auf den Fersen. Puh, dieses Tempo konnte und wollte ich nicht mithalten und versuchte, locker meinen Rhythmus zu finden. Ich rechnete damit, bald einmal von den Läuferinnen des 13er Blocks eingeholt zu werden. Und da, der erste leichte Anstieg und ich glaubte es kaum, hier stiess ich wieder auf meinen Block. Und zu meiner Freude stellte ich fest, dass einige der Läuferinen langsamer wurden und ich einige von ihnen locker überholen konnte. Ja, jetzt hatte ich meinen Rhythmus gefunden und bei Kilometer 2 versuchte ich, das Tempo zu steigern. Da, die erste Wasserstelle und ein mutiger Junge, der mir einen Becher Wasser entgegenstreckte. Ich weiss nicht, wo das Wasser hinklatschte, jedenfalls nicht in meinen Mund. Entweder wurde der Junge nass, oder aber eine der Mitläuferinnen. Weiter gings... mal leicht hinauf, dann wieder hinunter , bis zu Kilometer 3. Kurz vor Kilometer 4 wieder ein Wasserstelle und dieses Mal klappte es. Wenigstens wurden die Menschen rund um mich herum nicht nass und ein Fingerhütchen voll Wasser erreichte sogar meine durstige Kehle. Und jetzt, Endspurt! Noch einen Kilometer ! Mein Puls war bei seinem Maximum angelangt und die Pulsuhr piepste laut vor sich her. „Noch 800 Meter“ rief ein Zuschauer. Jedoch verschwieg er, dass es nochmls einen Anstieg zu bewältigen gab, bevor wir schliesslich in ein Sportstadion einliefen. Noch eine Runde im Stadion und dann ist das Ziel erreicht... noch 50 Meter...ich versuchte, einen Zahn hinzuzulegen und dann.... geschafft !!! Ich fühlte mich wie eine Siegerin ! Ich schwebte auf Wolken und vergass sogar, meine Uhr zu stoppen. Überhaupt, war die Zeit für mich nicht so wichtig. Hätte ich diesen Lauf gewonnen, ich hätte in diesem Moment nicht stolzer und glücklicher sein können !! Dieses Glücksgefühl schwang noch stundenlang nach und begleitete mich sogar in den nächsten Tagen. In meiner Euphorie meldete ich mich gleich an einen Halbmarathon im Herbst an. Aber eines steht fest, meine Wasser-Trink-Technik während eines Laufs muss bis dahin noch verfeinert werden !! |