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Gedicht vom Erlkönig vs. Schweinehund Autor: AlexMorschhäuser
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Wer rennet so früh am Morgen schon? Es ist der Läufer beim Marathon. Die Schritte trommeln in sicherem Takt, noch siebentausend, dann ist es gepackt. Als zu ihm die lautlose Stimme spricht: "Fühlst, Läufer, du den Schweinehund nicht? Den Schweinehund von innen heraus?" Der Läufer denkt: "Das halt ich aus." "Mein lieber Freund, so hör doch auf! Er ist einfach zu lang der Lauf. Ein stilles Plätzchen im weichen Gras, im Arm eine Schönheit, das wär jetzt was!" Oh Läufer, oh Läufer, hörst du denn nicht, was Schweinehund dir leise verspricht? "Ich will es nicht hören!" Er schaltet auf stur, folgt stoischen Blicks der gegebenen Spur. "Mein Läufer, was soll diese einsame Qual? da vorne erscheint grad ein nettes Lokal. Komm, kehre dort ein, auf ein Bier, sei mein Gast! Komm, mache dich frei von der elenden Last!" "Sei still, Schweinehund! In olympischem Ringen will ich die gesamte Distanz bezwingen. Das Meiste hab ich ohnehin schon geschafft. Den Rest hol ich mir mit der letzten Kraft." "Du schwitzendes Wrack, nun mach endlich Halt! Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!" Der Magen wird flauer, der Brustkorb tut weh! Die Waden verkrampfen, es blutet der Zeh! Das Tempo wird höher, doch nur auf der Uhr. Der Läufer beschwört seine Kämpfernatur. Er stolpert ins Ziel, der Sauhund ist fort. Die Zeit: neuer persönlicher Weltrekord. Autor unbekannt... |