Team Bittel
 

Mein Herbst-Gourmet-Lauf  

Autor:  JohannesNützel   E-Mail: johannes.nuetzel§siemens.com
Letzte Änderung: 17.10.2009 19:45:20

Aus meinem geplanten Trainingslauf wurde ein Herbst-Gourmet-Lauf: Obst aus der Natur am Wegesrand.

Für meine Vorbereitung auf mein nächstes Laufevent wollte ich eine lange Einheit "abspulen". Da mein Laufpartner Stefan seine Frau Susanne zu ihrem ersten Marathon in München begleitet, war klar, dass ich alleine in meiner näheren Umgebung die Erhebungen absolvieren werde. Normalerweise starte ich Sonntags früh morgens, doch dieses Wochenende war mit einigen Terminen schon belegt. So ergab sich, dass ich am Samstagnachmittag um 16 Uhr meine Schuhe
schnürte und bei leichten Regen am Kellerwald (Forchheimer Annafest) startete. Erst mal hoch nach Serlbach, runter zu den Weihern, hoch zur Jägersburg und in Bammersdorf
wieder runter. Dann meinen geliebten langen Anstieg hinauf zur "Langen Meile" und "Rettener Kanzel". Doch am Beginn der langen Steigung verspürte ich eine Leere in meinen Speichern. Was war das? Oh, ich hatte den ganzen Tag bis auf Obst und ein leckeres unbelegtes Vollkorn-Brötchen nix gegessen. Mitgenommen habe ich auch nix! So, was nun?

Ich erinnerte mich an den letzten Laufbericht von Thomas. Er hatte sich (allerdings medizinisch gegen einen Schmerz) aus der Natur versorgt. Also Ausschau nach etwas Essbarem. Dank Herbst hat man es da ja einfach. In einem lang gezogenen Graben boten sich mir herrlich leckere kleine süße Brombeeren an. Zum Ernten konnte ich gleichzeitig meine Beine etwas dehnen. Doch so ein paar Beeren sind auch nur Saft, der nicht mal von meinem Magen bemerkt wurde. Ein Zwetschgenbaum stand voll beladen am Feldwegrand und strahlte aus ihn zu rütteln und zu schütteln. Wie im Märchen von Frau Holle. Auch ihn erleichterte ihn um ein paar Steinobstfrüchte. Der kühle Regen, der mittlerweile aufgehört hatte, ließ die Gaumenfreuden noch besser munden. Ein Dank den fränkischen Bauern, die ihre Obsternte nicht mehr einholen. Wenn man für 1 kg Zwetschgen oder Kirschen 10€ bekommen würde, würden die Bauern ihrer Aufgabe nachkommen.

Nun kam sogar etwas die Sonnen raus und lies das rot-braun-gelbe Blätterwerk richtig aufleuchten. Herrlich, den Herbst mit allen Sinnen auf sich wirken zu lassen! Genau da beschloss ich auch dieses Erlebnis hiermit festzuhalten! Etwas weiter, juhu, ein Birnbaum! Diese rot-orange kleinen Früchte wären bestimmt auch eine "Vertreibung aus dem Paradies" wert. Jetzt hatte ich wieder Energie und konnte die Steigung beruhigt angehen. Bewaffnet mit in jeder Hand einem Birnchen beschloss ich den Lauf zum "Herbst-Gourmet-Lauf" zu ernennen und zu genießen.

Ich überlegte, wie ich die Route wählen könnte um möglichst viele natürliche Verpflegungsstationen mitnehmen zu können. Genau, ich mache meinen Lieblingsanstieg noch einmal! Wieder am Fuße der Steigung fiel mir die Frucht beim Ernten ins hohe Gras. Mein Griff danach wurde von Dornen behindert. Na ja, so hatte ich noch ein "Andenken" über einige Tage hinweg. Auf der Reuther Hut stehen noch Obstbäume, fiel mir ein! Und so verdiente ich mir nach Hinunterlaufen ins Dörfchen Weilersbach und darauf folgendem Anstieg zur Marienkapelle die nächste Köstlichkeit. Es hingen kaum noch Äpfel an den Bäumen. Der, den ich ergatterte war oben von Ästen abgefangen worden und wartete nur auf mich! Kalt und saftig, am Baum ausgereift, was braucht man mehr?

Mein Läufchen zog sich dem Ende entgegen und es war, gerade im Wald schon sehr dunkel. In den Händen hatte ich immer noch die 2 Not-Birnchen als treue Begleiter (leider konnten sie mir nicht leuchten). Der Rest des Weges führte mich durch den Kellerwald von den oberen Kellern zu den unteren. Diese sind nicht nur am Annafest und im Sommer bewirtschaftet, einige das ganze Jahr. So begleiteten mich unterschiedliche Koch- und Bratendüfte und rundeten meine
Herbst-Gourmet-Lauf gebührend ab.

Meinen Sohn Julius bat ich meine Ankunft festzuhalten.
Nächstes mal, so hoffe ich, werde ich eine Kamera mitnehmen.

Nach dem ich diesen kleinen Bereicht fertig habe, möchte ich allen Schreibern meinen Respekt aussprechen, die in kürzester Zeit ihren Bericht veröffentlichen! Ganz mit vorne dran der Erwin.

Mit dem besten Läufergrüßle,

Hannes

 
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