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29.03.2009 - StrongManRun Autor: MartinJansen
E-Mail: MartinJansen2000@yahoo.de |
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Mir tut alles weh, ich habe ein Dauerlächeln auf dem Gesicht und lasse den langen Tag Revue passieren. Fishermans Friend hatte erneut zum StrongMan geladen, dem härtesten Hindernislauf Deutschlands. | ||
Der 29. März 2009 geht langsam zu Ende. Mir tut alles weh, ich habe ein Dauerlächeln auf dem Gesicht und versuche den langen Tag mit all seinen Facetten Revue passieren zu lassen. Fishermans Friend hatte erneut nach Weeze geladen, um den härtesten Hindernislauf Deutschlands auszutragen. Knapp 8.000 Mutige aus der Bundesrepublik und dem näheren Ausland folgten dem Ruf und stellten sich der 9km-Strecke mit 17 Hindernissen, die zweimal durchlaufen werden musste. Neben dem Üblichen (Klettern, Robben und Springen, jede Menge Matsch und Dreck) gab es diesmal ein überdimensionales Spinnennetz, Bifröst (eine unter Wasser gesetzte 8m hohe Rutsche) und 2 Schwimmpassagen im eiskalten Wasser. Wegen der Schwimmabschnitte entschied ich mich für Radlerhose und Tank-Top, je weniger Kleidung desto besser. Trotz des befürchteten Rückstaus vor den Parkplätzen traf ich pünktlich ein und es blieb noch Zeit für ein Gruppenfoto. Die Pappschilder, die Ihr auf den Fotos seht, sind übrigens von mir :-) 20 min vor dem Startschuss ging ich dick mit Melkfett beschmiert zum Start. Die restlichen Minuten vergingen wie im Flug und als Countdown begannen alle Läufer in den letzten Minuten zu hüpfen. Jedem Zuschauer verschlug die vibrierende Masse auf den Leinwänden den Atem. Da Fisherman unter allen Startern mit Stirnband Wildcards für 2010 verlost, machte ich ebenfalls bei der Aktion mit. So lief ich mit der Masse Richtung erstes Hindernis. Es setzte heftiger Regen ein und an engen Stellen kam es immer wieder zu unschönen Staus, so dass es schwierig war, seinen eigenen Rhythmus zu finden. Schliesslich wurde die Situation und das Wetter besser und die ersten Kletterpassagen waren schnell genommen. Lediglich beim Spinnennetz und dem Robben über nackten Beton hatte ich etwas Probleme. Das eiskalte Wasser machte mich zeitweilig gefühllos und führte zu einer ganz neuen Lauferfahrung. Bei Halbzeit (km9) lag ich mit 1:15 h im passablen Zeitrahmen. Trotz der leider starken Knieschmerzen konnte nun mein Ziel nur noch sein, die Endzeit von 2:30h zu unterbieten. So versuchte ich nochmal alle Kräfte zu mobilisieren und meistete sogar das Spinnennetz überraschend gut. Da es beim Bifröst (der hohen Rutsche) in der ersten Runde zu einigen Knochenbrüchen gekommen war, wurde das Hindernis etwas entschärft und ich machte Platz um Platz gut. Dann kam ich wieder zum Kniebeuger: alle Läufer mussten 10 Meter unter einer Absperrung durchrobben, die am Ende nur noch 40cm hoch war. Der rauhe Beton forderte seinen Tribut an Händen und Knien. Als ich noch etwa 50cm vom Ende entfernt war, sprang ein offizieller Fotograf über die Absperrung und knipste mein Gesicht aus 20cm Entfernung. Ich bin echt gespannt, ob ich den Schnappschuss im Netz finde :-). Die restlichen Hindernisse waren hart, das Wasser wieder sehr kalt und meine Beine sehr müde. Glücklicherweise überstand ich die letzten Heuballen mit leichten Krämpfen und so ging es unaufhaltsam Richtung Ziel. |
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Als ich auf die 150m lange und 50m breite Zielgerade einbog, standen die Zuschauer in Dreier-Reihen an den Absperrungen. Ich riss schon die Arme nach oben und überholte nochmal 20 Kontrahenten, als ich Ausbilder Schmidt, den Comedian, der wieder für Stimmung sorgte, am Rand moderieren sah. Ich lief einen kleinen Bogen, wir schlugen uns ab und ich flog unter 2:25 h ins Ziel. Da die Kameraleute voll auf den Ausbilder und mich "draufhielten", gehe ich stark davon aus, dass das auch in den Fernsehsendungen gezeigt wird :-). Überglücklich und völlig verdreckt bekam ich meine Finishermedaille von einer hübschen Blondine mit strahlendem Lächeln umgehängt. Wegen meines Outfits musste ich leider von einer Umarmung absehen! Natürlich geht so ein hartes Rennen nicht spurlos an mir vorbei. Ich habe am linken Schienbein eine ziemliche Schramme, die linke Hüfte ist lädiert, aber ansonsten bin ich unverletzt und echt dankbar ohne Unterkühlung aus der Nummer herausgekommen zu sein. Vielen Dank an Ronny, der mich unterstützte und die Fotos geschossen hat! |
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