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23.11.2008 - 6. Mülheimer Rennbahn-Crosslauf Autor: MartinJansen
E-Mail: MartinJansen2000@yahoo.de |
Bei winterlichen 2°C wurde es in Mülheim/Ruhr ein Rennen, wie man sich Cross vorstellt: Ungemütlich und hart. |
Auf der Rennbahn ging es rund Eine Runde auf der Rennbahn bedeutet 2.000 m unebene Wiese mit jeder Menge kleinen Löcher. In den ersten Runden läuft man aussen um die Haupttribüne und lediglich in der letzten Runde 150 m durch gewässerten Sand mit drei Strohballen als Extra-Hindernis. Durch die Unebenheit der Strecke braucht der Körper länger, um sich abzufangen und so gibt es eine spätere Abdrückphase und die hintere Oberschenkelmuskulatur wird stärker beansprucht als beim normalen Laufen. Da ich es seit meinem Finish beim Jungfrau-Marathon in der Schweiz mein Lauftraining eher ruhig angehe und verstärkt Krafttraining mache, waren meine Erwartungen gering. Unter 40 Minuten wollte ich die 8,3km dann aber doch hinter mich bringen. Nachdem ich beim 4,1km-Jedermannlauf noch meine Freundin Anke unterstützt hatte und ging es nach kurzer Aufwärmphase zum Start der doppelten Strecke. Wegen der niedrigen Temperaturen entschied ich mich dafür mit Mütze, dünnen Handschuhen, langen Tights und langem Lauf-Shirt zu starten. Schnell nach dem Start hatten sich einzelne Gruppen gefunden und jeder versuchte eine passende Position zu finden. Besonders auf der Gegengerade war es windig, so dass jeder den Windschatten suchte. Ein Überholen ist recht unangenehm, denn je weiter aussen man auf der Rennbahn läuft, desto holpriger wird der Rasen. Beim ersten Durchlauf führte ich eine Fünfergruppe an und merkte doch schon die ungewohnte Belastung. In der zweiten Runde konnte ich mein Tempo halten und meine Position verteidigen. Lediglich ein Verfolger war noch an mir dran. Zur Halbzeit sah es also gar nicht mal so schlecht aus. Zwei Überholversuche meines Kontrahentens konnte ich erfolgreich abwehren. Mitte der dritten Runde wurde ich dann doch überholt und hatte zwischenzeitlich 5m Rückstand. Als es zum letzten Mal über den Feldweg ging (km 6,3), war ich wieder dran. Ein Streckenposten rief ihm zu: "Das kannst Du vergessen, Dieter". 100m später ging ich vorbei und in dem Moment sagte er: "Scheisse". Ich versuchte das Tempo leicht zu beschleunigen und mich nicht umzudrehen. Ich hörte ihn hinter mir japsen. Vor mir war eine grosse Lücke von 30 m, so dass ich zwar einige überrunden konnte, aber kein "Heransaugen" möglich war. Als ich durch die letzten 150 m durchnässten Sand musste, war ich mir sicher, den persönlichen Zweikampf gewonnen zu haben. Im Ziel hatte ich sogar 17 Sekunden Vorsprung! Da es vor mir keinen Einbruch gab, hatte ich 15 m Rückstand auf meinen Vordermann, als es durchs Ziel ging. Nicht erwartete 36:56 min für harte 8,3 km ohne Spikes standen zu Buche. Damit bin ich sehr guter 50ter geworden. Ein rundum gelungener Jahresausklang. In 2009 geht es dann mit dem Egmont Halbmarathon an der holländischen Nordseeküste weiter. Martin |