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07.09.2008 Marathon in der Fränkischen Schweiz, Bericht von Oli Schubert Autor: ErwinBittel
E-Mail: erwin@teambittel.de |
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Eine richtig gute Einteilung liess mich diesen doch nicht so leichten Marathon genußvoll erleben. Doch auch dabei gab es Höhen und Tiefen. | ||
Nachdem ich im 2007 zu Gunsten des Allgäu Panorama Marathon auf diesen Marathon verzichtet habe, wollte ich ihn mir in diesem Jahr nicht entgehen lassen – findet er doch nur wenige Kilometer von meiner Heimatstadt Bamberg entfernt statt. Am Vortag entscheide ich mich, mit der Bahn nach Forchheim anzureisen. Meine Freundin Yvonne wollte mich nach dem Rennen im Ziel empfangen und mit dem Auto abholen. Endlich hatte ich auch die Gelegenheit, Erwin Bittel kennen zu lernen, den ich am für alle Team Bittel Läufer vereinbarten Punkt am Paradeplatz treffen sollte. Ich wollte von Erwins Erfahrung profitieren und lies ihn etwas über die Strecke berichten. Schnell wurde mir klar, dass ich mein Ziel, einen Marathon unter drei Stunden zu laufen, hier und heute sicher nicht erreichen würde. Die einzelnen Anstiege auf der Strecke würden das wohl nicht zulassen. Erwin gab mir noch den Tipp, lieber etwas langsamer los zu laufen, da vor allem der letzte Anstieg nach Gasseldorf bei KM 40 noch einmal alles von den Läufern vordere. So entschied ich mich am Start das Rennen ruhiger anzugehen und im Bereich meiner Bestzeit zu bleiben, die ich vor einigen Wochen in Fürth aufgestellt hatte. Endlich war es soweit und das Warten auf den Start war vorbei. Im angestrebten Tempo von etwa 4:30 min/km zog ich los und hielt Ausschau nach Läufern, die in meinem Tempo liefen. Das Wetter kam mir sehr entgegen. Zwar liebe ich die Wärme, ziehe beim Laufen aber wie so viele andere das kühle Wetter vor. In Reuth lief ich auf eine 3er Gruppe aus den Nähe von Dachau auf. Schnell stellte sich heraus, dass die drei eine Zeit von 3:10 anpeilen und somit genau mein Tempo laufen wollten. Nach 70 min. erreichten wir Ebermannstadt und hatten den ersten nennenswerten Anstieg vor uns. Noch lief alles gut bei mir. Ich konnte an jeder Verpflegungsstelle etwas trinken und hin und wieder eine Banane essen. Die Strecke dieses Laufes zieht sich durch das schöne Wiesent-Tal, vorbei an alten Burgruinen und immer an dem kleinen Fluss Wiesent entlang. Schon häufig war ich hier mit dem Rennrad unterwegs, aber diese herrliche Landschaft wirkt beim Laufen auf der gesperrten Bundesstrasse noch viel schöner! Der Wendepunkt (km29) kam näher und einige Läufer kamen uns bereits entgegen. Bis hierher ging meine Taktik auf, etwas langsamer loszulaufen. Ich fühlte mich nach wie vor gut und hoffte, diesmal nicht wie in Fürth bei Km30 einen körperlichen und mentalen Einbruch erleben zu müssen. Das Schöne an einer Wendepunktstrecke ist, dass man genau weiß, was noch auf einen zukommt. So konnte ich mich vor allem auf die Anstiege auf den restlichen 13 Km einstellen. Kurz nach dem Wendepunkt wurden meine Beine schwer. Ich musste die 3 Läufer aus Dachau ziehen lassen und befürchtete schon, richtig einzubrechen. Bei der nächsten Verpflegstation trank ich ausgiebig und aß auch wieder etwas und merkte bald, dass ich mein Tief schneller als erwartet überwinden sollte. Zwar wurde mein Tempo langsamer und eine neue Bestzeit schien nicht mehr erreichbar, doch konnte ich wieder zu meinen Mitläufern aufschließen, was mir einen ungeheueren Motivationsschub verlieh. Nun waren es noch lediglich 5 Km, doch der befürchtete Anstieg sollte noch kommen. Und nicht nur das. In Streitberg ließen uns die Veranstalter eine kleine Schleife durch das Dorf ziehen – mit einem leichten und kurzen, aber zu diesem Zeitpunkt für mich kräftezehrenden Anstieg. Und das kurz vor dem letzten Berg...! Sicher, im Vergleich zu andern Landschaftsläufen ist dieser Anstieg nichts Dramatisches, doch bereits am Limit laufend, können auch 40 Höhenmeter ein schier unüberwindbares Hindernis darstellen. Doch zum Glück nicht für mich! Mit den letzten zu mobilisierenden Kräften konnte ich sogar beinahe mein Lauftempo am Berg halten und flog danach das Gefälle hinunter – dem Ziel entgegen. Meine Renneinteilung hatte sich bezahlt gemacht. Zwar bleib ich eine halbe Minute hinter meiner Bestzeit zurück, lief jedoch die schnellste zweite Hälfte bisher und kam ohne Einbruch ins Ziel, wo ich von meiner Freundin Yvonne strahlend empfangen wurde. Euer Oli |
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