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14.06.2008 - 9. LGT Liechtenstein Marathon Autor: JörgKornfeld
E-Mail: bernie.K@t-online.de |
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Zum 4. Mal und wieder begeistert von den grandiosen Blicken in die Schweizer Berge. | ||
Liechtenstein Bergmarathon (42km, 1.800 Höhenmeter) Mit gemischten Gefühlen fahr ich Freitag Abend los in Richtung Bodensee, Ziel ist Bendern in Liechtenstein, dort will ich beim 9. LGT Marathon von Bendern nach Malbun starten, am Samstag um 9 Uhr! Mein letzter Wettkampf ist fast 1 Jahr her, den ich aufgeben musste zwecks Bandscheiben-Problemen. Der nächste Versuch in Freiburg im Frühjahr 2008 verlief auch negativ, da ich bei km 30 aufhören musste! Aber nach längerer Abstinenz vom Laufen wollte ich wieder einen Berglauf wagen. Den LGT Marathon kannte ich ja schon, da ich ihn schon viermal mitgelaufen bin. Nach Stau in Österreich kam ich erst morgens um 3 Uhr in Bendern an. Ich konnte leider nicht früher los. Nach kurzem Schlaf in meinem Wohnmobil, holte ich um 7 Uhr ohne grossen Andrang meine Startunterlagen bei Kaffee und Hörnchen ab. Das Wetter schien auf den ersten Blick ein gutes Laufwetter, aber es war Regen gemeldet! Ich packte meine Kleidung für Malbun zusammen und gab sie am LKW ab, der sie nach Malbun bringt. Ich setzte mich vor mein Wohnmobil und ließ die wunderschöne Landschaft auf mich wirken, gönnte mir noch etwas Ruhe vor dem Start. Ich entschied mich für kurze Laufkleidung, da der Himmel immer mehr aufklarte! Kurz vor 9 Uhr begab ich mich zum Startgelände, wo es ziemlich gelassen zuging. Das liebe ich so an diesen Bergläufen: kein Gedränge, kein Geschiebe, jeder steht im Startbereich, in sich gekehrt oder hält einen kleinen Plausch mit seinen Nachbarn. Ich schätze die Zahl der Starter auf 1.000 inkl. Halbmarathon. Pünktlich um 9 Uhr der Startschuss auf der Bundesstrasse nach Vaduz! Ich entscheide mich für einen 5er Schnitt am Anfang, da es bis Vaduz ziemlich eben zugeht. Das Feld zieht sich schnell in einen langen Bandwurm auseinander, ich laufe in hinteren Drittel mein Tempo. Nach 1 km auf der Strasse biegen wir ab Richtung Schaan, wo wir einen wunderschönen Ausblick auf die Schweizer Bergwelt haben! Es geht über Feldwege durch eine grandiose Landschaft. Nach 5 km erreichen wir die 1. Verpflegungsstelle, bevor wir auf der Rheinuferpromenade in Richtung Vaduz laufen. Ich erreiche km 10 in der Innenstadt von Vaduz nach 53 min und bin sehr zufrieden. Ein wunderschöner Blick aufs Vaduzer Schloss und im Hintergrund die Liechtensteiner Berge erleichtern das Laufen zunehmends! Noch durch die Fussgängerzone von Vaduz und von nun an geht’s bergauf. Es ist ja auch ein Berglauf. Steil zieht sich der Weg hinauf zum Schloss mit wunderschönen Häuschen und Vorgärten. Am Schloss vorbei auf ebenen Wanderweg steigt die Strasse wieder steil an und nach 1 km geht es links steil in den Wald. Ein schmaler Bergpfad führt uns im Schatten durch einen grünen feuchten Wald in dei höheren Gefilde der Liechtensteiner Bergwelt. Endlich nach langem engen Anstieg erblicke ich wieder etwas Licht nach diesem dunklen Waldgebiet! Aber die Steigung wird nicht geringer. Dafür wird man belohnt mit wunderschönen Ausblick auf das Rheintal. Die Sonne meint es auch gut mit uns Läufern und die Bewohner dieser schönen Bergdörfer feuern uns genüsslich an. Es geht durch wunderschöne Alpenlandschaft mit noch faszinierenderen Ausblicken auf die Bergwelt als zuvor: 15%-Steigung auf die Silumer Passhöhe, wo sich auch die Halbmarathon-Marke befindet! Dort gibt’s erstmal Verpflegung und einen weiten Blick runter nach Steg, wo wir die Bundesstrasse nach Malbun überqueren werden. Aber erstmal heisst es bergab laufen: auf unwegsamen Bergpfad runter nach Steg. Man muss vorsichtig laufen um nicht auszurutschen auf dem aufgeweichten Pfad! Es scheint die Tage vorher mächtig geregnet zu haben. Doch ich überstehe das Ganze ohne Sturz und komme gut unten an. Ausgeruht laufe ich an einen wunderschönen gelegenen Bergsee vorbei und stärke mich an der Verpflegungsstelle nochmals, denn jetzt kommt noch mal ein heftiges Stück Steigung auf uns Läufer zu. Wir befinden uns auf 1.400 m Höhe. Und ich denke der höchste Punkt liegt auf über 1.800 m. Nach 25 harten km in den Beinen, die noch sehr guter Dinge sind, geht’s weiter auf einen schönen Feldweg in ein sonnengeschütztes Tal, immer leicht bergan. Wunderschöne Täler und Gipfel umgarnen uns. Auch einige vierbeinige Lebewesen die nicht so schnell unterwegs sind schauen uns zu und bemuhen uns. Nach weiteren 5 durchwachsenen km erreichen wir die nächste Verpflegungstation vor dem grossen Anstieg beim Sass Fürkli. Steil und schmal steigt der Weg auf zum höchsten Punkt und verlangt Kraft und Konzentration auf dem schmalen Bergpfad! Ich erreiche ihn und von dort an geht’s bergab in Richtung Malbun. In manchen Kurven hört man schon den Zielsprecher und fühlt sich dem Ziel sehr nahe. Täuschung. Nur wer den LGT schon mal gelaufen ist weiss, dass sich der Veranstalter noch ein Highlight aufgehoben hat. Nein keine Stadionrunde, eine Runde um Malbun: Und leider nicht auf der Höhe von Malbun, die wir bei km 37 erreicht haben. Nein, noch mal hoch in die Bergwelt... Nach kurzer Stärkung im Nahbereich von Malbun geht es erstmal wieder steil hoch, mit letzten Kräften, die Muskeln hart vom bergab Laufen. Aber auf dieser letzten 5 km Runde um Malbun wird man reichlich belohnt mit Aussichten auf den Ort, der malerisch zwischen den Bergen liegt. Ein Auf und Ab auf schmalen Wegen, in manchen Ecken noch Schnee, ein Bergbach begleitet uns. Die letzte Steigung, steil und kurvig. Der Sprecher verkündet die Startnummer der einlaufenden Finisher. Gleich geschafft, mit diesen Gedanken quält man sich die letzten Meter hoch bevor es steil bergab ins Dörfle geht! Endlich erreiche ich das Ortsschild, die ersten Häuser , Hotels, Pensionen. Ein Spurt auf der Hauptstrasse und ich hab ihn wieder mal geschafft, den LGT Marathon 2008. In 6:11 Std. überquere ich die Ziellinie! Glücklich, happy, ohne Schmerzen hab ich es geschafft! Und ich freue mich schon auf 2009 beim 10. LGT wieder gesund dabei zu sein. Mein Fazit: ein wunderschöner Bergmarathon, gut organisiert und beschildert. Das einzige was 2008 aufgefallen ist, im Vergleich zu den vorherigen Jahren: die Verpflegung ließ an manchen Stellen zu wünschen übrig. Insgesamt aber ein dickes Lob für die Organisation! Ein gelungener Lauf der sich freuen lässt auf ein Wiedersehen. grüezi, Euer Jörg, ein zufriedener Finisher aus Franken vom "team bittel" |
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