Team Bittel
 

01.05.2007 - Der 4. Wallberg-Berglauf: „Bergziegenfeeling“  

Autor:  ManuelaMertl   E-Mail: Mertlmanuela@aol.com
Letzte Änderung: 07.05.2007 00:58:14

Am 1. Mai erstürmten 289 Läufer wie eine wildgewordene Horde Bergziegen den Wallberg. Und wem der normale Wanderweg nicht ausreichte, konnte sich am berüchtigten Glaslhang - im Rahmen der Europameisterschaften im Extremberglauf - so richtig austoben.
Wo liegt der Wallberg?


Für alle nicht Ortskundigen: Der Wallberg ragt mit seinen 1.723 Metern hoch über das Tegernseer Tal empor. Um zum Start in Rottach-Egern zu gelangen hat man nicht nur eine tolle Aussicht auf den Tegernsee sondern kommt auch in den Genuß eines herrlichen Bergpanoramas. Zumindest wenn, wie an diesem 1. Mai 2007, strahlender Sonnenschein vorherrscht. Als Schmankerl fanden dieses Jahr parallel zum Wallberg-Berglauf die Europameisterschaften im Extremberglauf statt. Bei beiden Läufen mussten 830 Höhenmeter überwunden werden. Allerdings unterscheidet sich der Streckenverlauf: während sich die Höhenmeter beim Wallberglauf auf 5,3 km verteilen, ist die Strecke beim Extremberglauf nur 3,1 km lang. Frauen durften bei Letzerem aufgrund der starken körperlichen Belastungen nicht teilnehmen. Aber ganz ehrlich, ich hätte auch nicht im geringsten tauschen möchten.

Der Tag vor dem Lauf

Etwas verunsichert war ich dann doch, als ich mir die Ergebnisse des letzten Jahres ansah. Oh weh, als Berglauf-Neuling erschien mir das recht schnell! Hinzu kam, dass meine Oberschenkel noch mitgenommen waren von meinen Lauf-Wander-Touren am Wochenende zuvor. Na ja, Augen zu und durch.

Am Starttag treffe ich auf viele muskelbepackte Wadeln, bin aber unwahrscheinlich erleichtert, auch auf weniger stark ausgeprägte Vertreter dieser Spezies zu treffen. Die letzten Instruktionen und Informationen zum Streckenverlauf vom Organisator und dann geht’s zum Warmwerden gleich steil aufwärts. Und ich mache bereits den ersten Fehler: ich gehe es zu schnell an.

Rasch gelange ich zu der Einsicht, es den anderen gleichzutun und mit flottem Schritt den Berg hoch zu eilen, anstatt zu laufen. Man ist genauso schnell, spart aber viel Energie. Im Gänsemarsch traben wir stetig aufwärts. Irgendwann sind wir ein kleines Grüppchen mit vier Läufern. Ich würde jetzt gerne plaudern. Allerdings sehen meine Mitläufer nicht so aus, als hätten sie Lust auf einen kleinen Tratsch. Also halte ich die Klappe (*grummel*).

So geht es im schattigen Wald über gut ausgetretene Pfade, die teilweise mit Wurzelwerk oder Felsstücken überzogen sind, dahin. An manchen Stellen wird uns der Blick auf das herrliche Bergpanorama gewährt. Einfach überwältigend! Nach einer Weile stößt von hinten ein Läufer zu uns auf, der uns zu meiner großen Freude anspricht. Ich bin froh über diese Abwechslung und beginne mit ihm zu plaudern. Als die Strecke etwas flacher wird, eilen wir unseren wortkargen Mitläufern davon. Ich spüre, dass ich noch Kraft habe und ziehe etwas an, lasse dabei aber leider auch meinen Gesprächspartner zurück. Jetzt gilt es noch einen kurzen Grashang zu überwinden. Ein Läufer neben mir stöhnt auf. Er ist auf der Suche nach einem Aufzug.

Bergziegenfeeling pur!

Kurze Zeit später taucht das 5-km-Schild auf. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich es gleich geschafft habe. Die letzten hundert Meter kann mich nichts mehr halten. Jetzt bin ich so richtig warm gelaufen, wäre da nicht das.... Ziel.

Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung, klasse Organisation und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt auch. Wer den Rückweg nicht mehr zu Fuß antreten möchte, kann gratis die Wallberg-Bahn nehmen. Außerdem erhält jeder Teilnehmer ein T-Shirt und eine Portion Kaiserschmarrn.

Noch ein Tipp meinerseits: Unbedingt Wanderrucksack ins Ziel transportieren lassen, um im Anschluss an den Lauf noch die nächstgelegenen Gipfel in Angriff zu nehmen.

Sonnige Grüße aus dem Oberland

Manuela


Infos: www.berglaufpur.de
 
[team/fuss.htm]