|
Rennsteig wieder - weil es so schön ist Autor: ErwinBittel
E-Mail: erwin@teambittel.de |
Bericht von Frank Peschang (Leipzig), zum siebten Mal bei seinem Lieblingslauf am Rennsteig. |
Gedanken nach dem Rennsteig 2006, gerade 3 Tage her... Warum laufe ich? Vor allem kann ich meinen eigenen Gedanken nachhängen (kein TV, PC oder Musikanlage) und gleichzeitig in der Natur sein (deshalb auch kein Walkman sondern Vogelgezwitscher pur im Ohr ;-). Ich sitze 8 bis 12 Stunden im Büro, am Telefon und am PC. Da braucht man einfach einen körperlichen Ausgleich. Und ab und an braucht man den ultimative Kick um sich selbst herauszufordern: Ein Marathon ist dazu bestens geeignet. Ach ja, und nicht zu vergessen: Das Angeberpotential ;-) Was kann einen stolzer machen als die rhetorische Frage: „ Wie bekloppt muss mein eigentlich sein, um freiwillig 42 km zu laufen?“ Wann hat das alles angefangen? Ich hab als Kind eigentlich nie gern Sport getrieben. Alle waren besser als ich, wir hatten etliche Leichtathleten in der Klasse und ich war nie sonderlich risikofreudig. Das hat mir z.B. das Turnen ziemlich verleidet. Da kam mir das Laufen gerade recht: Einfach durch die Gegend laufen und vor sich hin träumen. Da stellten sich dann die ersten Erfolge bei den durch die Schulen organisierten Crossläufen ein. Na ja, und seitdem laufe ich mehr oder weniger regelmäßig. Mein erster Marathon „Irgendwann laufe ich einen Marathon.“ Dieser Gedanke schwirrte mir seit dieser Zeit ständig im Kopf herum. Da ich immer allein trainierte und keine Läufer kannte, hab ich also allein mein Trainingspensum peu à peu nach oben geschraubt - bis ich regelmäßig 10 bis 15 km lief (2- bis 3-mal die Woche). 1998 war es dann soweit: Mein erster Halbmarathon in Berlin sollte als Vorbereitung für den Berliner Marathon dienen. Ich habe die Zeit von 1:36 h nie wieder unterboten. Das gleiche gilt für die einen Monat später ausgetragenen 25 km von Berlin: 1:56 h war und ist für mich immer noch der absolute Hammer. Im September 1998 war es dann endlich soweit: mit Gehpausen und völlig übersäuerten Muskeln schaffte ich die 42,195 km in 3:55 h. Erst dieses Jahr ist mir wieder ein „Unter 4 Stunden Lauf“ geglückt, allerdings verbunden mit einem enormen Trainingsaufwand. Wie es weiterging und weitergeht In der Zwischenzeit bin ich meinen 21. Marathon gelaufen. Darunter waren solche Highlights wie der Jungfrau-Marathon (2002) und der 100 km Auenseelauf (2005). Aber einen unschlagbaren Spitzenplatz in den Top-Ten meiner Marathon-Hitliste nimmt der Rennsteiglauf ein. Seit dem Jahr 2000 hab ich keinen einzigen Lauf verpasst. Und ich hoffe, dass ich das in 30 Jahren immer noch sagen kann. Genügend Vorbilder gibt es ja auf den 72,7 Kilometern: 6 Finisher über 70 Jahre alt beim Supermarathon! Das Schlusswort Ich bin noch nie einen Marathon allein gelaufen, obwohl ich fast immer allein anreise. Denn Laufen verbindet. Herzliche Grüße Euer Frank |