Team Bittel
 

20.05.2006 Rennsteig-Ultramarathon  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 26.05.2006 00:09:04

Bericht von Robert Lorenz
Hallo Erwin,

wir, Günther und ich haben Euch erst fünf vor sechs im Zelt in Eisenach am Start entdeckt und dann gings ja
auch gleich los.

Wir haben natürlich wieder versucht Start-Ziel-Letzter zu werden und uns gleich an das Ende des Feldes gesetzt. Unsere Vorbereitung war auch nicht so gut aus beruflichen Gründen (das kann man ja nicht schon ein halbes Jahr vorher wissen, wenn man sich anmeldet), also wollten
wir noch langsamer loslegen als sonst immer.

Wir hatten uns 9min/km zum Ziel gesetzt. Da es gleich 25km bergauf ging, hat das auch mehr als gut geklappt. Für die ersten 5 km haben wir gleich eine Stunde verbraten
(auch weil Günthers Achillessehne wie immer erst mal gezwackt hat).

Dann liefs besser und wir haben die ersten Läufer eingeholt - und gleich die zwei getroffen, die in den letzten beiden Jahren Start-Ziel-Letzter waren. Da wurde uns auch klar, wie die das gemacht haben. Die waren einfach noch langsamer als wir :-) und haben schon
nach 15 km ganz schön geschwitzt. Da waren wir dann doch zu fit ;-) und mussten vorbeiziehen. Wie sollen wir uns noch schlechter vorbereiten um endlich mal Start-Ziel-Letzter zu werden, wenn das Laufen doch soviel Spaß macht???

Wir haben dann unseren 9min/km-Schnitt gehalten und den Lauf total genossen. Was wir durch Geh-Phasen an jeder noch so kleinen Steigung (haben wir ja von Erwin gelernt!) verloren haben, haben wir an jedem Gefälle durch unsere überlegene ;-) Abwärtslauftechnik (die Erwin uns
beigebracht hast) wieder aufgeholt. Worüber sich dann einige Läufer/innen, die zwar wohl fitter als wir waren und uns an jeder Steigung abgehängt haben, sich aber am folgenden Gefälle wieder einholen lassen mussten (*grins*), beschwert haben.

Zeit haben wir ausserdem natürlich an fast jeder Verpflegungs-Station verloren, vor allem da es immer wieder was Deftiges gab, zu dem wir nicht Nein sagen konnten.

Leider hab ich nach 6 Stunden wieder mein Zipperlein mit dem Schienbein bekommen (Schienbeinkanten-Syndrom???), konnte es aber bis Ende einigermassen aushalten. Allerdings humpel ich jetzt, 2 Tage später, noch herum. Deshalb erstmal kein Lauftraining :-(

Bei Günther war dann nach 8 Stunden der Akku leer, er musste die letzten Kilometer zum Grenzadler (haben wir nach 8:30 erreicht) schon ein wenig kämpfen und ist dort dann ausgestiegen. Doch er war nicht enttäuscht, die 54 km waren ja Längen-Rekord für uns beide und wir waren bis dahin so problemlos wie noch nie durchgekommen.

Ich war noch bestens drauf, das langsame Starttempo machte sich jetzt voll bezahlt :-). Ich konnte die letzten 18 km wie im Training ohne weitere Gehpausen durchlaufen und das Feld noch ein wenig von hinten aufrollen, und war nach guten 2 weiteren Stunden im Ziel. Hab erst dann gemerkt, wie kalt es eigentlich war. Auf der Strecke fand ich es eher motivierend, sich ein wenig gegen die widrigen Bedingungen Wind, Kälte und Regen stemmen zu müssen.

Günther hat im Ziel schon gewartet, ich hab mich schnell umgezogen und wir sind ins Festzelt ein Halbe trinken. Irgendwie hats uns aber gefroren, und wir sind ziemlich schnell aufgebrochen um uns in Bad Staffelstein in
der Therme und Sauna zu wärmen :-).....

Es war wirklich rundherum ein toller Tag und ein toller Lauf, trotz des Wetters gegen Ende. Aber das gehört halt auch zu einem Landschaftslauf-Erlebnis. Wir werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder am Start sein. Ist Euch übrigens auch aufgefallen, dass man ständig Berge raufgelaufen ist, die man nicht gesehen hat. Günther
dachte bestimmt fünfmal, dass wir grad den Inselberg rauflaufen. Schon ein ziemlich beeindruckender Wald, der Thüringer Wald...

Schöne Grüße aus Eichstätt,

Robert (und Günther)

 
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