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14.05.2006 - 6. Marathon Würzburg Autor: SusanneHager
E-Mail: shager1(at)web.de |
Einer der großen Marathons in Bayern, es wird doch etwas warm und sonnig heute, einige Musikbands, leider sieht man den Main kaum. Eine gute Stimmung unter den Läufern. |
Hallo Lauffreunde und Ihr 6.000 die Ihr gestern dabei wart, als wir am Sonntag um 7:00 Uhr losfahren regnet es. Anne wird pünktlich abgeliefert und Stefan hat sich doch entschlossen dabei zu sein. Schön, dass wir zu viert sind. Noch müde geht es los. Erwin ist in Würzburg schon 4 Mal dabei gewesen, aber ich war noch nicht einmal in Würzburg. Ich bin schon neugierig auf die Stadt, auf die Sehenswürdigkeiten und die Atmosphäre. Die Fahrt verläuft gut. Es ist nicht viel Verkehr auf den Straßen und so sind wir rechtzeitig da. Die Zufahrt zur Friedensbrücke/Start ist leider ab 8.00 Uhr gesperrt aber wir haben Glück und parken doch recht nahe am Geschehen. Schnell die warmen Sachen ausziehen und ab. Uns ist nicht gerade warm, aber wir beschließen alle in kurzen Shirts und Hosen zu laufen. Auf dem Weg zum Veranstaltungsplatz laufen wir uns schon ein wenig ein und es ist gut, dass es nicht mehr regnet. Die Luftfeuchtigkeit ist aber sehr hoch. Wir werden es heute langsam angehen. Die Stimmung am Start ist gut, das Starterfeld groß. Ich blicke nach vorne und kann die Spitze gar nicht sehen. Schätzungsweise 6.000 Teilnehmer sind es. Marathon- und Halbmarathonläufer starten gemeinsam um 9:00 Uhr. Aber noch ist ein wenig Zeit. Wir gehen zur Anmeldung um unsere Startnummern abzuholen. Ohne Wartezeit klappt alles wunderbar und schnell. Schnell noch den Chip einlesen lassen und ab die Post. Wir dehnen uns, noch mal auf die Toilette und gehen gemächlich zum Starterpulk. Wir stellen uns ans Ende. - Rrrums.... ein Kanonenschlag, der Startschuss, und los geht es. Ganz langsam setzt sich die Gruppe in Bewegung. Erst gehen wir und dann laufen wir allmählich etwas schneller. Es wird dauern bis sich die Gruppe ein wenig auseinanderzieht. Schon sind die ersten Kilometer vorbei. Wenn man so mit dem Strom schwimmt hat man das Gefühl man läuft ganz langsam stelle ich fest. Erwin schaut auf die Uhr und sagt, dass wir durchaus einen 6:00-Schnitt laufen. Doch so flott, das hätte ich nie gedacht. Da kommt bereits die erste Verpflegungsstelle. Einige nehmen schon einen Schluck und weiter geht´s. Ich bin noch nicht durstig und laufe mit Anne, Erwin und Stefan weiter. Wir plaudern und die Kilometer fliegen nur so dahin. Super finde ich, dass es so viele Verpflegungsstellen gibt. Im Abstand von jeweils 2,5 km halten die netten Helferinnen und Helfer immer genügend Becher mit Wasser, Iso und Apfelschorle und natürlich auch Bananen bereit. Was für ein Zufall, direkt hinter uns laufen Sandra und Frank, die wir vom Schwäbisch Gmünder Albmarathon kennen. Na, da gibt es gleich wieder was zu plaudern. Die Laufstrecke führt vorbei an Läden, Straßencafés und Grüppchen von Zuschauern die uns anfeuern. Manche haben Rasseln, andere Trommeln und immer wieder hören wir Musikgruppen spielen. Da sind sogar Rock-Bands – wow. Das motiviert. Wir laufen auf der Straße, sehen leider keinen Fluss, denn die Mainauen sind von Bäumen verdeckt. Erwin läuft hinüber um ein Foto zu machen. - Schön wäre es, wenn der zweite Teil des Marathons am Mainufer entlang führen würde. Tut er aber leider nicht. Nach 1:30 Std. reißt der Himmel allmählich auf und die ersten Sonnenstrahlen kommen durch. Das tut gut, ist aber warm und die Luft ist eh schon feucht. Wir haben gute Laune und rufen den Zuschauern zu: „durchhalten, ihr seid super“ und gleich rufen sie umso lauter zurück und feuern uns an. Von Weitem hört man eine Trommlergruppe die sich unter einer Bücke platziert hat. Toll, was für ein Engagement und Hall. Die sind super gut drauf. Ah, da ist ja auch der Zugläufer mit den Luftballons 4:29 h mit seiner kleinen Gruppe. Langsam gehen wir vorbei. Ja, jetzt sieht man die Feste Würzburg dort auf dem Hügel und immer wieder die Weinberge. Weiter geht es Richtung Innenstadt. Hier haben sich mehr Zuschauer eingefunden und da sind wieder zwei Bands. Jetzt erst ist richtig klasse Stimmung. Über den Oberen Markt zum Unteren Markt, vorbei am Dom und zur alten Mainbrücke über die Dreikronenstraße zum Viehmarktplatz. Ich laufe ganz leichtfüßig. Ich fliege über das Kopfsteinpflaster. Jaaaa, da ist schon das Ziel, durch das ich mit Stefan neben mir laufe. Wir laufen über die Matten zur Zeitmessung und reißen die Arme hoch. Ja, jaaaa..........super. Gratuliere, gut gemacht. Nicht weit nach uns rollen Anne und Erwin gemächlich nach, dann Frank, Sandra, Elke. Erwin läuft in seine zweite Runde, der Marathon ruft, wir anderen bekommen die Medaille in 6er-Form und die Frauen zusätzlich ein Muttertags-Lebkuchenherz umgehängt. Das ist ja lustig. Danke. Ach ja, heute ist ja Muttertag. Ich würde es am liebsten gleich aufessen so eine Lust auf Süßes habe ich, aber ich bleibe standhaft. Ich lehne mich gleich an die Absperrung und sehe den weiter ziehenden Marathonis zu. Erwin hat erst Halbzeit. Er läuft in die zweite Runde. Ich rufe und winke ihm noch zu und weg ist er. Er sieht gut aus und winkt zurück. Mir geht es jetzt im Ziel sehr gut. Wir haben uns nicht verausgabt und konnten bei angenehmem Tempo viele Eindrücke sammeln, Leute bebachten und Stimmungen einfangen. Hoppsa, da kommen doch tatsächlich schon die ersten des Marathons ins Ziel. Die kenianischen Läufer müssen geflogen sein. Unglaublich. Sie werden sofort von Presse umringt und interviewt. Ich kann sie im Gewimmel kaum sehen. Ich versuche ein Foto zu machen, aber es sind zu viele Leute um sie herum. Man sieht nichts. So verlasse ich den Zielbereich, um erst einmal Getränke zu suchen. Ganz hinten an den Massagezelten vorbei ist die Verpflegungsstelle für die Finisher. Ich nehme mir gleich zwei Becher und lösche mit großen Schlücken meinen Durst. Ah, das tut gut. Da die Sonne jetzt richtig scheint ist es angenehm warm geworden. Ich suche mir ein Eckchen und mache ausgiebig Gymnastik. Nun hole ich mir eine Banane und setze mich hin um das Geschehen zu beobachten. Ich freue mich dabei zu sein und genieße es. Immer wieder gehe ich ein paar Schritte und postiere mich an die Stelle wo man die Marathonläufer bei km27 vorbeikommen sieht, um Erwin zu erwischen. Gleich müsste er hier sein. Ich schaue auf die Uhr und pünktlich wie erwartet kommt er den engen Weg heruntergeflogen. Was für ein Tempo. Auf der zweiten Hälfte will er schneller laufen. Ich rufe und strecke meine Hand aus, wir klatschen unsere Hände aneinander und schon ist er weiter. Ich schaue noch ein wenig zu und gehe schließlich wieder nach hinten, um wieder zu trinken. Anne und Stefan sind inzwischen zum Auto hoch gegangen um sich umzuziehen. Ich bleibe hier am Geschehen und beobachte die Menschen hier von meinem sonnigen Plätzchen aus. Bald ist mit Erwins Zieleinlauf zu rechnen und ich suche mir eine gute Stelle um alles überblicken zu können. Es ist wirklich erstaunlich wie scheinbar locker manche und wie sichtlich angeschlagen andere Läufer ins Ziel kommen. Einige geben noch richtig Gas und legen einen Sprint hin, andere müssen sich gegenseitig stützen. Das ist alles sehr spannend und aufregend für mich. Oh, da kommt ja schon Erwin. Wie schnell die Zeit verging. Er läuft mit Claus ins Ziel, zwei vom „Team Bittel“. Ich rufe und klatsche. Super, strahlend die beiden, Bravo! Sie lachen und sind immer noch gut drauf. Von uns „Team Bittel“ ist Thomas auch schon im Ziel seines Marathons, nur Rudolph fehlt noch. So sind wir wieder eine schöne kleine Gruppe, erzählen uns was, freuen uns zusammen zu sein, genießen die Sonne und, dass es vorbei ist. Wir gehen zusammen zu den Getränken nach hinten durch. Danach haben sich unsere Team-Bittel-Marathonläufer eine ausgiebige Massage verdient. Unfassbar, 23 Massageplätze (meist mit 2 Masseurinnen) sind hier zu finden. So viele hat selbst Erwin noch nicht gesehen und er kann durchaus schon einige Laufveranstaltungen auf seinem Konto verbuchen. @Erwin: Grandios. Und eine so super Massage dazu, bestimmt 15 min lang. Man fragt, was ich gerne möchte, massiert auch mal den geplagte Rücken, was selten ist. Und Stereo-Massage hatte ich auch noch nie: Melanie und Sabrine walken mich wirklich gut durch, nicht zu sanft, nicht zu fest. Ich könnte einschlafen und hier im Schatten liegen bleiben. @Susanne: Er muss gar nicht lange warten und wird an Beinen und am Rücken gleichzeitig massiert. Das genießt er. Aber nun ist es langsam Zeit aufzubrechen. Wir schauen uns noch einmal ein wenig um, verabschieden uns von den anderen und gehen dann zum Auto. Wir sind alle gut gelaunt und motiviert für den nächsten Lauf. Auf der Heimfahrt ist es sonnig und die großen gelben Rapsfelder sind so leuchtend, dass mir fast die Augen weh tun. Ich lehne mich zurück, schaue durch das Seitenfenster in den Himmel hinauf und denke so für mich, wie froh ich doch bin durch Erwin zum Laufen gekommen zu sein. Die Bewegung draußen, an der frischen Luft ist einfach toll und tut mir gut. Ich bin ruhig und entspannt, etwas müde, hungrig, und total zufrieden. Und wieder kann ich sagen: Schön war´s. Eure Susanne Hager Infos: www.wuerzburg-marathon.de ca. 4.500 Halbmarathon-Läufer, ca. 1.500 Marathonis |