Team Bittel
 

09.04.2006 - 2. Obermain Marathon in Bad Staffelstein  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 10.04.2006 21:31:23

Es gab viel frische Luft beim fränkischen Landschaftslauf um Kloster Banz, die Wallfahrtsstätte Vierzehnheiligen und um den Staffelberg herum bis wir endlich in die sprudelnde Therme durften. Im Ziel gab’s für jeden einen Steinkrug voll Bier! 1.500 vornehmlich Franken erwartete erst im Ziel etwas Sonne. Kühl war’s aber prima zu laufen.
Hallo und Servus,

ja, das war wieder ein schöner Lauf, das Wetter hat gehalten, nur 47 verlorene Tropfen Regen irgendwann mal, ein paar Windpassagen, und 8 Grad. Es geht... Für einige reicht das zum Shirt+Short-Laufen.

Morgendliche Anfahrt (gähn): die Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein mit der Ausgabe der Startunterlagen ist gut ausgeschildert, die Halle geräumig und warm. Wir treffen uns dort: Susanne+Susanne, Gerhard, Anne, Thomas, Olaf+Andrea, Manuela, Hilmar, Peter, Jochen, Uli, Rainer und ich. Eh, doch wieder eine große Truppe von Lauffreunden. Wir alle bestaunen den großen blauen Chip und lächeln darüber beim Stretching. Es gibt wieder viel zu erzählen, man lernt neue Freunde kennen, und der eine oder die andere entdecken schon, was sie nach dem Laufen essen werden: Kuchenbüffet!

Aber zuerst müssen wir los laufen. Es ist echt kalt draußen, keine 5 Grad, doch es ist trocken und windstill. In Shorts stehe ich und warte bis ganz zuletzt in der Halle. Dann trabe auch ich los, laufe mich warm bis zum Start in etwa 500m Entfernung. Dort grüße ich noch schnell Achim, stoße auf Manni (mit dem ich ins Ziel laufen werde) und schon geht’s ab...

Mich friert es nicht. Aber fast. Langsam wird mir warm als wir zum Kloster Banz hoch laufen. Die ganze Natur ist noch immer kahl, keine grünen Blätter, keine Blüten. Der Frühling wartet noch. Ich muss kurz stehen bleiben um meinen Schuh neu zu schnüren, denn der übergroße Chip drückt. Nach einem kleinen Aufholsprint hole ich unsere kleine Gruppe um Thomas und Manuela wieder ein. Bald kommt die erste Verpflegungsstelle. Mir ist es zu kalt, ich trinke noch nicht. Kurz danach geht es wieder bergab, vorbei an Schneeglöckchen (Hey, ist etwa doch schon Frühling?) und in den kahlen Blätterwald. Ein Wald mit allen rostbraunen Blättern am Boden. Irgendwie fehlt mir etwas. Blätter an den Ästen. Andererseits habe ich so einen guten Fernblick durch die Bäume in die weite Landschaft. Ich sehe das überschwemmte Unterland von hier oben.

Manuela und Thomas laufen gleichmäßig und wir plaudern. Langsam taue ich auf und erlaube mir den einen oder anderen Scherz mit Mitläufern oder dem Publikum, das sicher bei dieser Morgenkühle friert.

Wir laufen in kleinen Schritten die steile Straße zur Basilika Vierzehnheiligen hoch und haben Glück. Wie für uns bestellt klingt die gigantische Orgel aus dem Hauptportal, kurz darauf läuten die Glocken und als wir um die Ecke der Basilika biegen, vorbei an den Souvenirläden mit Kerzen, da begebnen wir einer kleinen Palmsonntagsprozession in schwarz-weiss mit dem Pfarrer in rot-weiss vorneweg. Na, das passt ja, sage ich zu Thomas und erinnere mich an 2005 hier, als an dem tag des Marathons gerade der Papst gewählt wurde. Jetzt sind wir auf dem Hochplateau, oben. Und irgendwie finden wir uns plötzlich schon bei km20 wieder. Längst kommen uns die Schnellen entgegen. Wir beobachten die Gesichter, die meisten sehen schon mitgenommen aus.

Wir sehen jetzt den Staffelberg vor uns, auf den wir hoch müssen. Thomas und Manuela bleiben im extrem steilen Anstieg im Laufschritt, „büßen“ dafür aber oben, schnaufend. Wir bleiben eine Weile stehen, blicken in die Ferne hinab. Ich stoße gerade auf Jochen, der schon weiter vorne war und noch mal umgedreht hat. Nein, nicht wegen mir oder weil wir letztes Jahr hier grandiose 42km zusammen gelaufen sind, sondern weil er heute im Rahmen des Marathons einen 50er-Trainingslauf vor hat.

Sachen gibt’s?


Bei km26 lasse ich Thomas und Manuela ziehen, drehe um und suche Andrea und Olaf, mit dem ich noch ein paar Geschichten austauschen möchte. Wir haben uns schon so manches erzählt und uns schon 3 Monate nicht gesehen. So vergehen die nächsten 10km, zuerst bergab, dann in die Ebene. Mal ist Andrea bei uns, mal ein Stück hinter uns. Ab km33 bleiben wir drei zusammen. Wir plaudern immer noch während wir um den Staffelberg von der anderen Seite herum laufen. Rechts vorne steht Kloster Banz auf dem Berg. Die Wege sind nun nicht mehr so abwechslungsreich wie in der ersten Hälfte, wir können weit sehen.

Karl-Heinz „Kalle“, der Veranstalter, hat diesen Tag heute prima organisiert. Markierungen, Absperrungen, Verkehrsregelung, Feuerwehr und Polizei. Alles funktioniert wie ein fränkisches Uhrwerk. Die Wege sind meist asphaltiert, nur am Staffelberg (km17-km26) laufen wir einige km auf unebenem Weg mit spitzen Steinen. Es gibt gute Verpflegung, leider nicht immer mit warmem Getränk, aber auf Nachfrage reichen uns die freudigen Helferinnen gerne von ihrem eigenen warmen Tee.

Auch bei Verpflegung km31 bleiben wir eine Minute stehen. Ich mag keine Bananen und Äpfel mehr, auch keinen Müsliriegel und nichts mehr trinken – nach nunmehr 3,5 Stunden. Olaf und ich möchten etwas nicht Süßes. Auch hier sind die Leute so freundlich, fast kameradschaftlich: Olaf darf sich ein Stück Knackwurst abreißen, ich ein Stück Semmel.

Noch ein paar Kilometer, dann geht’s nur noch durch den fein angelegten Park des Kurzentrums, wo viele Senioren spazieren gehen und ihr Sonntagsgespräch für einen Gruß an uns schon mal gerne kurz unterbrechen. Wir kommen auf den großen Springbrunnen zu, um den man rechts oder links herum laufen kann. Olaf und ich sind immer noch übermütig, jetzt bei km41, laufen gleich ein paar Mal ganz herum um die Springfontänen, unter dem Applaus der 5 lächelnden Kur-Seniorinnen auf der Holzbank daneben.

In meiner dritten oder vierten Brunnenrunde stoße ich, halb im Drehwurm wieder auf Manfred, bei dem ich nun den letzten Kilometer bleibe. Olaf hat ja seiner Andrea versprochen mit ihr einzulaufen. Und trotz so vieler gemeinsamer Läufe bin ich noch nie mit Manfred ins Ziel gekommen. So, jetzt sind wir am Stadion. Susanne und Anne, seit über 2 Stunden mit dem Halbmarathon fertig feuern uns am Eingang an, laufen mit. Die 6 schwarzen Cheerleader Girls empfangen uns, Livemusik und Gesang. Ja, es ist angenehm hier in die letzte Runde einzulaufen. Und die Sonne kommt gerade auch dazu.

Vier strahlende Mädchen wollen uns jede eine Medaille umhängen. Durchatmen: gschafft hammer’s!

Erstaunt sehe ich Uli, schon eine Weile vor mir im Ziel, ebenso Rafael. Okay Jungs, Ihr habt gewonnen. *zwinker* - Wir 6 Sieger freuen uns, erzählen uns wie’s war, stoßen mit den anderen, den Mädels an und trinken Bier (oder Isogetränk) aus dem netten Steinkrug mit der Aufschrift „Obermain Marathon 2006“.

Schee wor’s fei. Und jetzt ab zum Wellness ins Thermalbad!

Euer Erwin


Infos: www.obermain-marathon.de (die Ergebnisse stehen noch am selben Tag im Web!)
Weiterführender Link zum Thema: Sprungbrett zu den Berichten vom Obermain - Marathon
 
[team/fuss.htm]