Team Bittel
 

Afterburner – 10 KM Röthenbach  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 16.10.2005 21:26:55

Habt Ihr es auch schon gemerkt? Es geht es stark auf Weihnachten zu. Da lauern sie wieder die Gefahren in Form von Plätzchen, Lebkuchen und Nikolausis aller Art. Jetzt heißt es, nach der Regeneration dran bleiben am Grundlagentraining, Kilometer sammeln und ab und zu mal einen Fettverbrenner, wie die 10 KM von Röthenbach. Dann ist das Alles kein Problem.
Ihr kennt meine Familie noch nicht? Darf ich vorstellen?
Meine Frau: Sehr auf gesunde Ernährung bedacht. Aber auch Plätzchen mit halb soviel Zucker drücken auf´s Gewicht. Oder läuft das unter Glykogenspeicher auffüllen? Und sie bäckt und bäckt und bäckt und bäckt! Bilanz 2004: 417 Lebkuchen (Böse Zungen behaupten, ich soll davon die Hälfte gegessen haben), 8 Quarkstollen, 4 Christstollen, 353 Nusskugeln, 405 Stangen Spritzgebäck, Zimtsterne, Butterplätzchen, Vanillekipferl, Weihnachtssterne usw., usw. Ihr werdet mich jetzt sicher fragen: „Sag mal, ist deine Frau in einer Sekte?“ Und ob, Ihr habt Recht: „Ja, bei Backwahn!“

Mein Sohn: Mit seinen 6 Jahren ist er schon aktiv in einer „Burgerinitiative“ tätig. Ein Jünger von Ronald Mc Donald´s und Fan seiner Juniortüte. Es läuft zwar noch nicht ganz rund beim Lesen, aber wo das goldene „M“ erstrahlt ....... Tja, und wer geht mit? Der Papa!

Meine Eltern: Fanatische Anhänger von Schäuferle, Schweinsbraten, Schlachtschüssel, Knöchle mit Kraut, Gänseschmalz, Blut- und Leberwurst, Schwarzwälder Kirsch und allen Saucen aus Maggi´s Kochstudio.

Meine Schwiegermutter: Eine Mutter Teresa der Hungernden. Die Größe Ihrer Fleischportionen entnimmt sie dem Fachbuch „Kochen mit Obelix“. Sie übt massive physische und psychische Gewalt gegenüber allen Gästen aus, die es wagen, wegen Übersättigung, Magendurchbruch oder anderer Lappalien, eine angebotene Speise abzulehnen.
Früher hatte ich noch eine Oma, die einen herrlichen Marmorkuchen und Griessuppe zubereitete. Ihre Rezepte beflügeln nach wie vor Tochter und Enkelin.

Ihr seht, zurückhaltende, ausgewogene, gesunde Ernährung in der Weihnachtszeit ist in dieser Familie ein Kampf gegen Windmühlenflügel.
Trotzdem werde ich es dieses Jahr schaffen nicht zuzunehmen. WIE ??? Gute Frage! An jedem Feiertag eine zusätzliche Trainingseinheit, morgens kein Frühstück, mittags F.D.H., abends ein Salatblatt mit einem Streifen roter Paprika und vor dem Kaffeetrinken werde ich mich außer Reichweite von Plätzchen- und Kuchenteller anketten lassen. Und Sonntags ab und zu mal so einen Afterburner, wie die 10 KM von Röthenbach. Dann sollte es klappen.

Gesagt, getan heute war es wieder so weit. Der DAV richtet seinen 10 KM-Lauf aus. Eine gut organisierte Veranstaltung und eine flache, asphaltierte, schnelle Strecke. Der Marathon liegt hinter mir, die Form stimmt: Da kann man doch mal probieren, wie es auf kurzen Strecken läuft, denke ich mir. Mit von der Partie sind Birgit und Brigitte. Blauer Himmel und ca. 8-10 Grad, also herrlichstes Laufwetter. Gleich nach dem Abholen der Startunterlagen treffe ich Werner Dotterweich vom TSV Scheßlitz. Wir haben uns schon bei manchem Wettkampf beharkt und uns gegenseitig zu Bestleistungen angetrieben. So sollte es auch heute sein.

Ganz ohne Druck hatte ich mir heute eine Zeit um 37 Minuten vorgenommen. Ich wollte einfach von Anfang bis Ende konstant durchlaufen ohne am Ende einzubrechen. Bis KM 8 habe ich das geschafft. Der Rundkurs ist 3,5-mal zu durchlaufen. Ich hatte mir mein Tempo in 3 KM-Etappen eingeteilt. Für die letzten 2 hat es nicht ganz gereicht. Werner hatte das gleiche Zeitziel und es ergab sich schon nach einem Kilometer, dass wir nebeneinander liefen. Und es sah so aus als ob wir heute gleich stark waren. Mal machte er das Tempo, dann wieder ich. Mal feuerte ich ihn an, dann peitschte er mich nach vorne. So ging es bis KM 8. Da musste ich abreißen lassen. Werner lief das Tempo gleichmäßig bis zum Schluss durch. Ich kam eine halbe Minute hinter ihm ins Ziel. Beide waren wir sehr zufrieden.

Brigitte lief als fünfte Frau durchs Ziel und Birgit hatte auch einen guten Tag erwischt. Leider war sie in einer der letzten Kurven am Bordstein hängen geblieben und hat sich die Knie aufgeschürft. Hart wie sie ist, ein Indianer kennt keinen Schmerz, kämpft sie sich bis ins Ziel. Röthenbach ist sehr zu empfehlen! Eine rundum gelungene Veranstaltung!

Keep on running and smiling


Jochen Brosig

Röttenbach, den 16. Oktober 2005
www.langstreckenteam.de
Weiterführender Link zum Thema: DAV Röthenbach
 
[team/fuss.htm]