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17.07.2004 - Der zehnte Altmühlsee HM Autor: ErwinBittel
E-Mail: erwin@teambittel.de |
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Eine Wasser- und Hitzeschlacht vom Start weg. Wolkenlos + 30 Grad = Sonnenbrand. | ||
Servus Läufer unter der sengenden Sonne! Es war doch wieder einmal herrlich, gell? Oder sagen wir mal: herrlich warm. Ich schwitze immer noch und denke zur Kühlung gerade an 2001, wo einige (Frauen) am Start mit Handschuhen starteten. Dieses Jahr nicht. Nein nein. Zum zehnten Jubiläum um den Altmühlsee strahlt der Himmel in schönstem und reinstem Blau, keine Wolke zeigt sich. Es ist Sommer. Na endlich! Wir haben lange genug darauf gewartet. Aber dass er so schnell und so kräftig und gerade heute kommen muss? „Das wird der heißeste Lauf, den Ihr Euch vorstellen könnt“, sage ich der versammelten Zwölf nach dem Einlaufen beim Dehnen am Start. Fast wie die drei Affen: einer hört weg, will es nicht hören, ein anderer schaut weg... Einer schluckt heftig, einer stirnrunzelt gen Himmel, ein anderer pfeift demonstrativ, einer erinnert sich an den Brombachsee 2004. Alle schwitzen. Und das schon vor dem Start. Aber das kriegen wir schon hin. Alles erfahrene Läufer und sommererprobt. Viel Trinken, Wasser über den Kopf, und langsam anfangen. Ganz langsam. – Es müssen über 700 am Start sein (exakt 600 kommen ins Ziel), *Starträuspern*, aber mit unserem 6:30 min/km-Tempo sind wir schaustenicht die Letzten. Das Feld zieht uns davon als wäre es ein angenehm kühler Tag. Ich schüttele den Kopf und beruhige Willi, Jörg Steffen und Gundula neben mir: „Nein, wir werden nicht als Letzte ins Ziel kommen“. Nicht weit vor uns der erfahrene Klaus (unser Senior - mit Respekt!), Bernd und Jost. Brav langsam den km1-Berg hoch, durch Unterwurmbach, vorbei an allen Bewohnern die an den Holzzäunen stehen und wie jedes Jahr eifrig klatschen. Es sind nicht viele, aber alle sind da. Ist doch erstaunlich, wie Willi vom Applaus davongetragen wird. Halt, hier geblieben! Bei km2 kommt die Sprinkeldusche, der ich mit Mühe entkomme, dann bald die erste Wasserstelle. Also: beginnen wir mit dem Trinken! Noch sehen wir den See nicht, laufen über Feldwege und beginnen zu schwitzen. Ja, ich auch... Bei km5 zieht Steffen langsam davon und ward bald nicht mehr gesehen. Steffen, das ist der Brombachsee-Hitze-Veteran aus Abschnitt eins. Ich sehe hinter uns nur noch 5 Läufer, geschoben vom Sanitätsfahrzeug als Besenwagen. Wir laufen wie ein Uhrwerk unseren Schritt weiter, jetzt auf den Uferdamm des Sees und unterhalten uns. Ich beobachte. Schon ab km6 kommen uns rotköpfige Läufer entgegen. Nein, es sind keine Staffelläufer... Willi scheint den Verlauf seines (ersten!) Halbmarathons zu genießen. Na, Willy, da hast Du Dir ja gleich einen schönen Tag ausgesucht. Eine Läuferin liegt im Schatten, wird von Sanitätern versorgt. Und es ist noch nicht km8. Ich sehe über den See. Wir treffen Badeurlauber am Ufer, lauschig (im Schatten) frühstückende Touristen, Kinder beim morgendlichen Spielen und Plantschen. Eigentlich eine herrliche Urlaubsgegend. Wenn es nicht langsam sehr warm werden würde. Hey, und wo ist Schatten? So, die Hälfte ist vorüber. Aus Neugier zählen wir die langsamer gewordenen Läufer, die wir überholen. Zwanzig, dreißig – nicht gerechnet die, die entgegen kommen und aufgeben. Erstaunlich, sagt Willi. Wir halten locker unser Tempo, ich achte darauf und allen passt dies. Ab und an schließt sich uns jemand für eine Weile an. Jede Getränkestelle wird intensiv genutzt. Zuerst kriegt Willi sein „Runners High“ und will schneller werden. Ich sage ihm dies, er erwacht und läuft wieder ruhig. Dann will Gundula schneller werden. Dann Jörg. Doch bald vergeht dieser Anflug von Euphorie , wir nähern uns km13. Links die Vogelinsel, über die Brücke, weiter am Ufer entlang. Da: 10 Meter Schatten – Da ist er! *genießen* Unser Läuferzähler hat die 50 erreicht, wir aber gerade mal km17, wo ein netter Zuschauer für uns Läufer die 2 Strandduschen auf Dauerbetrieb hält. Die meisten sausen durch. Aaah! Jetzt ist es an der Zeit für Willi seinen Lauf alleine zu beenden. Jörg geht mit. Gundula und ich beobachten die beiden und traben ruhig weiter. „Es könnte jetzt langsam vorbei sein“, sagt sie, legt aber bei km19 noch etwas zu. Ich glaube sie will ins Ziel und endlich Melone essen. So, jetzt wieder die Rasensprinkler am Ortseingang von Uwumba, dann ab auf den Steppenpfad, jetzt der Slalom unter der Brücke durch, vorbei an den in der Hitze schmorenden Autos und... das war’s! Meeeeeelone! Den Rest des Ritual mit Dehnen (siehe: www.teambittel.de/team/rosa_b ) und barfuss auf dem Rasen auslaufen, den kennt Ihr Leser ja schon. Nichts Besonderes, nur, dass wir wieder mal fast die einzigen sind, die so was machen. Zur Strafe werden wir in 50 Jahren immer noch laufen müssen... Es war gelungener Tag, wirklich wieder prima organisiert, viel nette Läufer und Gespräche, und gut, dass es ein Schattenbierzelt hinterher gab, sonst wären wir verglüht. Danke! Ciao, Euer Erwin Infos: www.altmuehlseelauf.de |
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