Team Bittel
 

Mein erster Marathon (Nürnberg am 02.Mai 2004)  

Autor:  SilkeHolste   E-Mail: Silke.Holste@iseran.de
Letzte Änderung: 09.05.2004 15:59:53

"Wenn Du ein neues Leben kennen lernen willst, lauf´ einen Marathon!" (Emil Zatopek)









Nun war ich also angemeldet, zum 1. universa Nürnberg Marathon. Zielschlusszeit 5:30 h - wie soll ich denn das bloß schaffen, ich bin doch sooooo langsam. Na egal, ich habe ja noch 16 Wochen, da werde ich noch ein bisschen Tempo reinkriegen. Übrigens, habe ich die ersten Nächte nach der Anmeldung schlechter geschlafen als direkt vor dem Marathon.
Angst vor der eigenen Courage?!?

Meine ersten Trainingstipps erhielt ich von Hannes Schmidt, der - ganz nebenbei bemerkt - am 2. Mai dann auch siegte "Glückwunsch, Hannes"). Er machte mir Mut, ich solle bloß nicht soviel nachdenken, einfach nur laufen. Na, der hat gut reden. Aber genau so funktioniert es. Am Wochenende die Läufe nach und nach verlängern, jede Woche um 10 - 15 Minuten. Unter der Woche an drei bis vier Abenden max. 1 h laufen.

In Steffny´s "Marathontraining" - eine wirklich gute Lektüre - fand ich später einen Anfängerplan. Der schien mir durchaus sinnvoll und auch für mich zu verwirklichen, also stieg ich gleich ein. Ein 2:15 h - Lauf Anfang März brachte mir die Quittung: Ich war zu schnell und durfte gleich eine zwei wöchige Verletzungspause wahrnehmen..... ganz schön frustrierend, aber ich hatte mein rechtes Fußgelenk wohl etwas überstrapaziert.

Danach fiel es mir schwer wieder in den richtigen Tritt, oder Trott?, zu kommen. Aber Christof schickte mich regelmäßig abends nach der Arbeit zum Whörder See, damit ich nach meiner Laufstunde erholt und entspannt zurückkam. Mein längster Lauf in der Vorbereitungszeit war 3h lang, in denen ich gerade mal 22 km zurücklegte. Nicht sehr erbauend, oder? Trotzdem blieb ich dabei und hielt auch meinen Plan weitestgehend ein.

Zum Marathonwochenende reisten die Fans an: Meine Eltern, die mich auf dem Fahrrad begleiten wollten und ein lieber Freund aus dem Ruhrgebiet ("Danke, Hermann, war klasse, dass Du dabei warst").

Hach, war das alles aufregend! Wie wird denn nun dieser Chip am Schuh befestigt, wo sind die Sicherheitsnadeln, was ziehe ich an, wird es trocken bleiben, hoffentlich wird es nicht so heiß.........

Sonntag, 8:00 Uhr an der Zeppelintribüne. Kaum jemand da. Na, ich könnte mich ja ein wenig warm laufen, das lenkt ab. Lasse ich den Fliespulli lieber an? Es ist doch recht frisch heute und sieht nach Regen aus. Kurz vor 9:00 Uhr: Tschüss mein Schatz, wir sehen uns bei km 20, tschüss Mutti, behalte mich im Auge, ja? Und nun: Schön weit hinten einreihen, das Schlimmste was passieren kann, ist, dass mich gleich zu Beginn alle überholen.

Den ersten Kilometer lief ich völlig orientierungslos hinter irgendwelchen Gestalten hinterher, die es alle viel zu schnell angingen. Und dann entdeckte ich ihn: So´n Typen, mit ´ner Mütze namens Erwin. Der redete auf die Läufer/innen um sich herum ein: Nicht so schnell, die kriegen wir später alle wieder. Meine Chance: "Erwin, wann wollt ihr denn ankommen?" - 4:00 h - nee, das ist nix für mich.
Ich traf Ralf, "sei mir nicht bös´ ich weiß immer noch nicht welcher Du warst ;-)", wir wechselten ein paar Sätze und trafen auf Mathias, Manuela und deren Mitläufer, alle Team Bittel. Ja, 5:00 h, das ist auch für mich realisierbar. Und so machte ich also meine ersten Erfahrungen mit Team Bittel.

Es war ein tolles Erlebnis mit Euch zu laufen, das Tempo, die Aufmunterungen, die Jokes, die Tipps taten gut, sorgten für Kurzweil und brachten Spass.

Die letzten 12 km, mit meiner über 60jährigen Mutti an der einen und Jörg Abel (auch vom Bittel Team) an der anderen Seite, waren zwar kein Spaziergang, aber ich hab´ es mir schlimmer vorgestellt. Schade, dass die Verpflegungsstationen nun nur noch Wasser und Cola zu bieten hatten......!!!!!!! Ein Powerriegel wäre bei km 36 wirklich nötig gewesen, ich konnte schon keine Bananen und Squeezys mehr sehen, bzw. schmecken. Fürs nächste Mal nehme ich die halt auch selbst mit.
Die letzten 200 m, kurz zuvor haben Jörg und ich noch einen Kenianer überholt (stimmt´s, Jörg? ;-)), zählten zu denn wirklich schönsten Erlebnissen und mein Christof war im Ziel von den Emotionen (denen der anderen und meinen) so ergriffen, dass er das auch gleich selbst erleben will!

Er läuft seit einer Woche mit mir und ich wünsche ihm das gleiche Durchhaltevermögen und eine ebenso tolle Marathonpremiere.

Ach, und noch was: Wie lange dauert es eigentlich, bis das Dauergrinsen wieder aus dem Gesicht verschwindet?????


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