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19.07.2003 - 6.Altmühlsee-HM Autor: HolgerSchmidt
E-Mail: HolgerSchmidt01@gmx.de |
Wie es mir erging in der Hitze? Eine Tortur! |
Hallo! Ich hatte vor, heute 1:30 h ohne maximale Anstrengung zu laufen, eine Art Zwischentest für den nächsten Marathon im Herbst. Die Voraussetzungen für eine Topleistung sind leider schon vor dem Start nicht gegeben, da die Temperatur einfach zu hoch ist und die Strecke keinen Schatten bietet. Das sollte mich aber nicht daran hindern meinen Plan trotzdem zu wagen: 1:30 h. Erwin will mich dabei tatkräftig unterstützen. Gerade als wir uns vorne im Feld eingruppieren fällt der Startschuss. Keine Zeit sich große Gedanken über den Lauf zu machen. Das Feld stürmt wie üblich gleich los. Wir beide versuchen erst einmal ein konstantes Tempo zu finden und nehmen dadurch in Kauf, einige Läufer an uns vorbeiziehen zu lassen. Wir laufen die ersten Kilometer von Unterwurmbach Richtung Altmühlsee im Pulk etwas gebremst manchmal und müssen des öfteren überholen. Wir pendeln uns zu Beginn bei einer km-Zeit von 4:30 min ein. Nach 5km lassen wir die Asphaltstrecke hinter uns und wechseln auf den Schotterweg, der rund um den Altmühlsee führt. Das Feld hat sich jetzt schon auseinander gezogen. Nun hätten wir auf die nötigen 4:15 min/km beschleunigen müssen, doch ich merke, dass meine geplante Endzeit für mich heute nicht zu erreichen ist. Wie bereits im letzten Jahr beim Altmühlsee-HM habe ich mit den klimatischen Bedingungen zu kämpfen. Diese hohen Temperaturen verkraftet mein Kreislauf einfach nicht! So behalten wir unser gegenwärtiges Tempo bei. Gelegentlich läuft Erwin voraus, um Bilder mit seiner Digi-Cam von mir aufzunehmen. Konstant laufen wir so bis KM 10. Ich habe Probleme mitzuhalten und muss das Tempo schließlich bei KM 12 drosseln. Das war schon recht frustrierend, da meine Beine sich noch sehr gut anfühlten. Von nun an müssen wir damit leben, des öfteren überholt zu werden, da ich auf einem Schnitt von 4:50 bremse. Ab sofort ist mein einziges Ziel, mich noch halbwegs passabel ins Ziel zu retten. Jeder sich bietende Getränkeposten wird ausgiebig genutzt. Nun werden die Kilometer runtergezählt. Durch das langsamere Tempo kann ich mich regenerieren und bei KM 18 fühle ich mich wieder gut. Vielleicht hätten wir die letzten 3 Kilometer beschleunigen können, um noch auf eine Zeit von 1:35 h zu kommen, doch wozu? Ich hätte dafür viel Kraft aufwenden müssen und das hätte sich nicht gelohnt. So laufen wir die letzten 3km konstant und locker weiter und sind mit einer Zeit von 1:38 h im Ziel. Das ist natürlich weit entfernt von meinem Plan, aber ich musste dem Wetter einfach Tribut zollen. Vielleicht wird der nächste Halbmarathon bei dem ich an den Start gehe bessere Voraussetzungen für eine gute Zeit bieten. Nach meinem zweiten Hitze-Erlebnis hier bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen Lauf jemals wieder laufen werde? Eine einzige Tortur! Doch wer weiß, vielleicht bin ich nächstes Jahr wieder verrückt genug, mich wieder auf dieser Strecke braten zu lassen. Läufer sind bekanntlich unverbesserliche Wiederholungstäter. Zum Glück nicht ganz fix und alle, grüßt Holger Schmidt |
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