Team Bittel
 

Fränkische Schweiz Marathon am 29.09.2002  

Autor:  BabsiDrebinger   E-Mail: 
Letzte Änderung: 29.09.2002 13:56:20

Nachdem das ganze Jahr bisher ein ständiges Auf und Ab war, mein Laufen eher sporadisch ausfiel, war klar, dass ich den gesamten Fränkische-Schweiz Marathon dieses Jahr nicht laufen würde. Immer wenn ich mal wieder fit war, kam zwei Wochen später ein gesundheitlicher Dämpfer. Also kein Marathon für mich dieses Jahr. Bis dann Sabine, meine Laufpartnerin, erzählte, dass dieses Jahr erstmals ein Staffellauf angeboten wird. Komm, da machen wir mit! – Okay.

Schön langsam angehen lassen ist mein Plan. Sabine würde als erste die 16 km laufen, dann kommen die restlichen 26 km für mich.

Verglichen mit meinem Adrenalinspiegel der ersten beiden Male hier war ich dieses Jahr am Sonntag früh um 7.00 Uhr, als der Wecker klingelte, vor dem Marathon erstaunlich ruhig und gelassen. Wieso so früh aufstehen? Wieso jetzt 26 km laufen? Noch ziemlich müde nehme ich das übliche Frühstück ein, was man halt vor einem Lauf um diese Uhrzeit zu sich nimmt, eine Tasse Tee und ein Brötchen mit wenig Marmelade. So. Aber jetzt brauch ich noch schnell einen Espresso. Okay.

Treffpunkt: Ich treffe mich mit Sabine um 7.45 Uhr in Nürnberg. Wir unterhalten uns auf der Fahrt nach Forchheim über den bevorstehenden Lauf. Wie würde der Wechsel klappen, wie geht das mit dem Chip am Klettband, und dann natürlich reden wir über unsere „angepeilten“ Zeiten. Sabine will etwa 1:30 h laufen, schön locker. Gut. Dann plane ich meine Zeit für 26 km so bei 2:20 h, oder 2:30 h im langsamsten Fall. Ein Bekannter von Sabine meinte wir könnten das doch locker insgesamt in 3:30 h schaffen. Wir lassen uns aber nicht unter Druck setzen. In Forchheim angekommen machen wir die Erfahrung, dass das McDonalds um 8:15 h früh noch geschlossen hat. Ja, wir wollen doch nix essen, sondern nur mal schnell für kleine Mädels gehen. – Langsam kommt die Aufregung. Parkplatz gefunden und dann schön locker zum Start laufen. Hier tummeln sich schon viele Skater und Läufer/-innen. Irgendwie liegt eine gute Stimmung in der Luft. Das Wetter ist genial. Noch angenehm kühl und Sonne. Wir dehnen uns (!). - Nachdem ich da etwas nachlässig bin, mir aber ein ganz besonders lieber Mensch immer wieder deutlich macht, wie wichtig das Dehnen ist, betone ich das. - Und wir freuen uns, dass es endlich los geht. Noch kurze Lagebesprechung vor dem Start, wo ist mein Auto in Ebermannstadt abgestellt, Übergabe meines Zweiautoschlüssels an Sabine – für alle Fälle. Sie gibt mir ihre restlichen Klamotten, Startschuss und los geht’s!

Wahnsinn wie viele Leute sich begeistert in Bewegung setzen.... Ich laufe am Rand ein Stück mit neben Sabine, muss eh in Richtung Auto. Und nun ab nach Ebermannstadt. Dort komme ich ca. 30 min. später an. Ich guck schon mal wo sich die Wechselzone befindet. Und da stehen auch schon einige, die auf ihre Partner warten. Das sind also die ganz schnellen... Ich hab noch ein bisschen Zeit, es ist gerade mal eine knappe Stunde vorbei. Ich laufe mich warm und bin wirklich schon heiß meine 26 km zu laufen. Nach ca. 1:15 h stelle ich mich in den Wechselbereich. Dort spielen sich lustige Szenen ab. Ankommende Läufer finden ihren Partner nicht, schreien herum, „mach schneller“, „halt, Du hast den Chip nicht“ usw. Die gegenüber stehenden Zuschauer schmunzeln... Langsam müsste doch Sabine kommen. Hier findet man sich schlecht, denn es warten noch ca. 20 – 30 weitere Läufer/-innen mit mir. Auf einmal schreit von hinten jemand „Hi hier bin ich!“ - Ist Sabine wirklich nach 1:20 h hier eingelaufen! Starke Zeit. Schnell Klettband übergeben, um den Fuß gelegt, kurze Übergabe meiner Jacke und der Auto-Find-Beschreibung, und los geht’s.

Die ersten paar Kilometer muss ich echt bremsen. Ich bin richtig euphorisch. Manche Läufer, die ich überhole sagen zu ihrem Mitläufer: „die ist erst in Ebermannstadt eingestiegen, brauchst keine Angst haben“. - Stimmt. Ich trinke an jeder Station obwohl es nicht drückend heiß ist und ich ja nicht die ganzen 42 km laufe. Aber ich will mal eine neue Trinktechnik ausprobieren, nämlich: stehen bleiben – trinken – weiterlaufen. Und das klappt super! Bisher war ich der festen Meinung, das Trinken müsste man im Weiterlaufen. Und erstaunlich: es bringt keine Zeitersparnis!

Ich laufe 5 min hinter zwei Männern her, die sich über nichts anderes unterhalten als unzählige Marathonläufe, bei denen sie Wadenkrämpfe, Magenbeschwerden, Knieschmerzen und was weiß ich noch alles für Schmerzen erlitten. Sehr motivierend. Ich guck zu, dass ich das weg komm...

Und so nach meinen ersten 8 – 10 km treffe ich auch schon jemand, der genau meinen km-Schnitt, der mittlerweile gute 4:45 – 4:50 min beträgt, läuft. Wir kommen ins Gespräch, Uwe und ich reden über „angenehme“ Läufe, das prima Wetter, die tolle Gegend, den neu eingeführten Partnerlauf, den er zusammen mit seiner Frau macht, und vieles mehr. Die Zeit vergeht wie Flug, wir sind schon bei der Wende, km29. Hier stehen so viele Zuschauer, man bekommt echt eine Gänsehaut! Am Rückweg wird es schon etwas anstrengender, es geht zunächst leicht bergauf. Es macht Spaß zu zweit zu laufen. Danke nochmals Uwe, für die Streckenbegleitung! - Die letzten 4 km will ich es dann doch wissen. Ich hab noch super Kraft und fühle mich ausgezeichnet. Uwe will noch den letzten Berg abwarten – also verabschiede ich mich. Und ich kann noch ganz schön sprinten. So sind Sabine und ich zusammen wirklich unter 3:30 h insgesamt geblieben.

Im Ziel! Als erstes drücke ich auf meine Stoppuhr und dann sehe ich Erwin. Wir umarmen uns, schön dass Du das bist und danke für das mit dem Trinken! Sabine auch über die Zeit überrascht. Wir umarmen uns – und wir freuen uns über den schönen Lauf.

Mein erster Gedanke: Ich fühle mich unheimlich super! Schön! Diese Strecke ist wie magisch für mich.

Und ganz euphorisch und ohne weitere Blessuren sind wir am nächsten Tag, Montagabend gleich zum Auslaufen gegangen.

Babsi Drebinger
PS: Wir sind 45. von ca. 160 Staffeln geworden und 2. Frauenstaffel von 14! Time? - 3:28 h.
 
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