Team Bittel
 

3. Ammerndorfer Biberttal-Marathon am 22.09.2002  

Autor:  JoachimSimon   E-Mail: joachim@teambittel.de
Letzte Änderung: 26.09.2002 14:02:55

Mein fünfter Marathon (davon der dritte in Ammerndorf).
Trotz der miserablen Wettervorhersage bin ich überrascht als ich um 6:30 Uhr aus den Fenster schaue und es nicht regnet. Langsam packe ich meine Sachen zusammen und freue mich schon auf den Lauf. Brustwarzen abkleben, Füsse mit Vasline einschmieren, Sicherheitsnadeln einpacken, nochmals checken ob ich alles dabei habe. Dann kommt schon Dietmar vorbei, mit dem ich gemeinsam nach Ammerndorf fahre.
Diesmal habe ich gegenüber dem letzten Jahr meine Trainingsdauer verkürzt. 10 Wochen Vorbereitung habe ich diesmal als intentivere Vorbereitung eingeplant. Mein Trainingspensum lag pro Woche bei 68, 58, 80, 69, 90, 67, 96, 80, 100 und 70 km. Dabei habe auch 7 lange Läufe mit 30 km integriert.

Am Nachmeldeschalter treffen wir Hans, Thomas und Ernst aus unseren Team. Kurz drauf erscheint dann auch noch Erwin, der sich hinter einer Sonnenbrille versteckt, um seine verschlafenen Augen von der nicht vorhandenen Sonne zu schützen. Sieht echt cool aus.
Der Marathon startet um 9:00 Uhr, der Halbmarathon wird diesmal auf 9:30 Uhr verlegt, was aber für alle ein Vorteil ist, da man sich dadurch nicht gegenseitig behindert. Hoffentlich wird dies auch den folgenden Jahren so fortgesetzt.
Während ich mich einlaufe und dehne überlege ich mir was ich heute eigentlich so vorhabe. Verlockend ist sicherlich der 3:15 Zugläufer, aber eigentlich ist der doch ein paar Minuten zu schnell für mich. So um die 3:20 bis 3:25 wären ganz okay, also beschliesse ich erst mal locker loszulaufen und später zu entscheiden was ich daraus mache.
Am Start treffe ich dann noch Uwe und schaue ganz gespannt zur Startlinie wo sich der 3:15 und 3:30 Zugläufer in der ersten Reihe postiert haben. Die Aufregung nimmt zu und die Läuferinnen und Läufer werden schon seit Minuten aufgefordert sich am Start einzureihen. Dann der Startschuß, das Läuferfeld bewegt sich in Richtung Weinzierlein zur ca. 2 km entfernten ersten Wende. Ich laufe ruhig und gleichmässig, einige Läuferinnen und Läufer ziehen an mir vorbei – wo wollen die denn alle hin. Bei KM 1 schaue ich auf die Uhr 4:35 Min - Ups, fast zu schnell und eigentlich müsste der 3:15 Zugläufer bei mir sein und der 3:30 Läufer hinter mir. Aber ich entdecke beide nicht mehr. Dann kommen mir schon die ersten Läufer entgegen und ich sehe auch Erwin mit seiner Sonnenbrille, Wolfgang, Hans, Stefan und kurz drauf den 3:15 und 3:30 Zugläufer. Dann die Wende und es geht zurück nach Ammerndorf. Ich finde langsam mein Tempo und laufe um die 4:45 bis 4:50 den Kilometer. Nach rund 8 Kilometern überhole ich dann den 3:30 Zugläufer mit seiner Gruppe und entdecke einige Meter vor mir Uwe. Ich versuche langsam auf Ihn aufzuschliessen um einige Kilometer mit Ihm gemeinsam zu laufen. Im konstanten Tempo von 4:45 bis 4:50 Min. den Kilometer laufen wir dann gemeinsam in Richtung Dietenhofen und Leonrod zur zweiten Wende. Die Laufstrecke verläuft auf geschotterten und asphaltierte Wegen entlang der Strasse, durch Wald und Ortschaften.
Mein Puls pendelt zwischen 148 und 155 – ganz okay. Einige Kilometer vor der zweiten Wende kommen uns dann schon die ersten Läufer entgegen. Erwin an Position 4 liegend (immer noch mit seiner coolen Sonnenbrille), Wolfgang, Hans und Stefan und ich feuere sie alle an. Bei KM 20 haben wir dann so um die 1:36 Stunden. Langsam wir es auch warm, insbesondere wenn die Sonne zwischen den Wolken heraus blinzelt und ich bin froh, dass ich mich nicht zu warm angezogen habe.
Dann die Wende und es geht zurück nach Ammerndorf. Ich stelle mir die Frage "Kommt heute meine Schwächeperiode und wenn wann". Uwe und ich laufen immer noch gleichmässig und lassen einen Kilometer nach den anderen hinter uns. Bei KM 35 sagt Uwe zu mir "Jetzt fängt das Sterben an und hoffentlich sind wir nicht dabei". Aber davon entdecke ich nichts bei Ihm, statt dessen zieht er bei KM 36 das Tempo leicht an. Aber ich entscheide mich dieses Tempo nicht mitzugehen und lieber mein Tempo weiter zulaufen. Eigentlich sind es zwar nur noch 6 Kilometer, aber die können noch so richtig lange werden. Einsam laufe ich an der Landstrasse entlang in Richtung Ammerndorf und überhole gelegentlich noch einen Läufer.
Dann endlich KM 40 – am liebste möchte ich stehen bleiben und mich in den Rasen legen, aber ich laufe weiter. Dann bei KM 41,5 sehe ich Erwin, der mir zuwinkt und mich auf den letzten Metern begleitet. Er feuert mich und die Menschenmenge an – ja langsam langt es mir – dann KM 42 und es sind nur noch einige Meter – ich sehe Hans der mir zujubelt. Noch 10, 9, ... Meter und geschafft. Ich vergesse auf die Uhr zu schauen und weiss gar nicht genau wie schnell ich war. Ist aber zu diesen Zeitpunkt auch gar nicht so wichtig, ich fühle mich einfach nur gut.

Mein fünfter Marathon, mit 3:20 mein bisher schnellster und eindeutig auch mein schönster. Warum – ja diesmal bin ich die erste Halbmarathonhälfte in der gleichen Zeit wie die zweite Hälfte gelaufen und habe eigentlich keine richtige Schwächeperiode gehabt. Das ich trotzdem geschafft bin ist natürlich klar, aber glücklich geschafft. Ich laufe noch einige Meter aus. Dann kommen auch schon Dietmar mit 3:28 und Thomas mit 3:34 ins Ziel, beide mit auch mit neuer persönlicher Bestzeit. Erwin war mit 2:46 Gesamtzweiter, Wolfgang mit 2:55 und Hans mit 3:01 waren auch sehr schnell unterwegs.
Ich freue mich schon auf die zwei Stück Kuchen, die jeder Teilnehmer kostenlos bekommt und überlege mir schon wieder, ob ich diese Jahr vielleicht doch noch in München oder Frankfurt locker einen Marathon mitlaufe. Da sieht man gleich wie sich ein positiver Erfolg auswirkt.

Beim Halbmarathon war mit Kerstin (1:50), Mike (1:46) und Ernst (1:49) auch noch das Team Bittel vertreten.

Also Ammerndorf vielleicht bis zum nächsten Jahr und macht weiter so. Es war eine schöne Veranstaltung.
Joachim vom Team Bittel
Weiterführender Link zum Thema: Weiteres zum Biberttal Marathon vom Team Bittel
 
[team/fuss.htm]