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Bericht von Thomas Schmidtkonz zum Biberttal-Marathon am 22.9.02 Autor: ThomasSchmidtkonz
E-Mail: thomas@teambittel.de |
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Die "Hatz" im Bibertal - Diktat der Zeit Zwei Wochen nach dem Jungfrau Marathon beschloss ich spontan 1 1/2 Stunden vor dem Startschuss einen Marathon in neuer persönlicher Bestzeit zu laufen. Der Bericht schildert wie es mir dabei erging... |
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VorgeschichteLetztes Jahr lief ich beim Fränkischen
Schweiz Marathon wider meines Erwartens in 3:38 eine neue persönliche
Bestzeit. Zwei Wochen vor dem Bibertal lief ich schließlich meinten bislang schönsten Marathon den Jungfrau Marathon über dessen Schönheiten man Bände füllen könnte. Aber trotz alledem reizte es mich verständlicher Weise immer noch diese
"verfluchten" 3:38 zu knacken. So sagte ich mir, versuch das mal
einfach Ende Oktober in Frankfurt und mache dazu ein kleines
Aufbautraining. Ich gucke noch mal gen Himmel, ob sich auch wirklich nicht zu viel blauer
Himmel zeigt, da ich ja Sonne und Hitze gar nicht mag. Als Ziel setzte ich mir spontan eine Zeit um die 3:35. Ich will also den Kilometer so in 5:05 durchlaufen. Für die erste Hälfte plane ich so 5:00 und für die 2. Hälfte so 5:10 pro Kilometer ein. Wenn ich zu einen Zeitpunkt merke, dass es nicht klappen sollte, werde ich halt einfach den Rest "durchtraben". Nach meiner heimlichen Nachmeldung treffe ich eine Reihe vom Team Mitgliedern, denen ich aber nichts von meiner Entscheidung verrate. |
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Der Startschuss fällt und los geht die Hatz...Ich gehe erst in der vorletzten Minute in den Startblock und reihe mich
ziemlich weit hinten ein. Und schon fällt das Startkommando. Bald hinter dieser Marke kommen uns schon wieder die ersten Läufer
entgegengelaufen, da wir bald die erste Wende passieren. Nach etwa 3 Kilometern passieren wir wieder die Startlinie, wo uns das letzte
Mal vor dem Zieleinlauf viele Zuschauer begrüßen. Da wenig Abwechslung geboten ist, schweifen bald die Gedanken woanders hin
und so rauscht alle knappen 5 Minuten eine Kilometermarkierung nach der anderen
an mir vorbei. Das ganze wird nur durch die Verpflegungsstellen alle 5 Kilometer
unterbrochen. Die Verpflegung selbst ist für deutsche Verhältnisse recht gut.
Es werden neben Wasser und ISO-Getränke auch Bananen, Müsliriegel und sogar
Cola angeboten. In Dietenhofen machen ein paar Kids und Feuerwehrleute gute Stimmung. Letztes Jahr jammerten einige über eine Steigung, die kommen sollte. Ich erwarte sie so sehnlichst und kann sie nicht finden. Einmal geht es kurz durch einen Wald über einen kleinen Hubbel. Sollte das schon der Anstieg gewesen sein? Bei Kilometer 20 liege ich mit knapp 1:39 gut in der Zeit, aber ich ahne, dass ich wegen der Anstrengung mit dem Bergmarathon vor zwei Wochen wohl in der zweiten Hälfte etwas langsamer werden muss. Nun nähern wir uns langsam der zweiten Wende und schon kommt uns der
führende Läufer entgegengelaufen. Etwas später kommt mir Joachim entgegen. Er begreift das nicht mit dem gegenseitigen Händeklatschen. Na ja egal, es war zumindest einen Versuch wert. Auch er sieht noch sehr frisch aus und liegt verdammt gut in der Zeit. Zuletzt sehe ich Dietmar und schon folgt die Wende. Er ist also zu diesem
Zeitpunkt gar nicht soo weit vor mir. Das zeigt mir das ich gut in der
Zeit liege. Zuerst kann ich aber noch einmal bis ca. Kilometer 26 mein bisheriges Tempo
gut halten, da es nun immer ganz leicht bergab geht. Mit den Kids in Dietenhofen veranstalte ich eine Laola-Welle. So kommt wenigstens etwas Stimmung in die Bude. Bei Kilometer 33 liege ich mit einer Zeit von 2:44:59 immer noch in einer Durchschnittszeit von 5:00 pro Kilometer. Da mir aber für heute eine Zeit unter 3:35 reicht beende ich die Hatz für
heute und drossle das Tempo nun auf 5:15 bis 5:30 pro Kilometer. So komme ich jenseits der 36 Kilometermarke mit einem Marathonnovizen ins Gespräch. Er sieht schon etwas mitgenommen aus, aber für einen ersten Marathon ist er verdammt schnell. Ich lobe ihn deswegen und so unterhalten wir uns gut über Gott und die Welt. Die oft so harten Kilometer 37 und 38 vergehen so im Flug. Leider ruft mich wieder das Diktat der Zeit zurück, als ich merke dass wir den letzten Kilometer mit 5:40 zu langsam waren. Ich will die magischen 3:35 nicht gefährden und so muss ich mich schweren Herzens von ihm trennen. Die letzten paar Kilometer verdienen nicht viele Worte. Sie gehen relativ
ereignislos vorüber. Kurz vorm Ziel entdecke ich Erwin und Hans. Sie machen ein Foto von mir und ich jubiliere, dass ich trotz Unvernunft zwei Wochen nach dem Jungfrau Marathon meine vorher so schwer zu knackende bisherige persönliche Bestzeit unterbieten werde. Ja wo Vernunft nicht hilft, muss man die blanke Unvernunft herbeirufen... ;-) nicht zur Nachahmung empfohlen. Nun dürfen wir sogar noch einen kleinen Anstieg hoch. Das macht Spaß und so
gib ich Gas. Weil wir heute vom Team alle so gut waren und alte Bestzeiten nur so
gepurzelt sind, herrscht eine euphorische Stimmung und wir lassen die
Veranstaltung nett ausklingen.
Offizielle Website des Biberttal Marathons: http://www.biberttal-marathon.de |
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